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19.09.2020  14:00  | auf Telegram abonnieren
IWF und WEF – COVID-19 und die Folgen
vom Großen Lockdown zur Großen Transformation
Der geopolitische Analyst Peter Koenig vertritt die These, der IWF und das WEF wollten gemeinsam den Kapitalismus "grün" anstreichen, um ihn zu erhalten.  - Der vom World Economic Forum (WEF) verkündete globale Great Reset (und ..hier) wird vom Internationalen Währungsfonds (IWF) unterstützt und nicht etwa abgelehnt. Beide ziehen am gleichen Strang: Durch Schuldknechtschaft wollen sie noch mehr Vermögen von den niedrigeren Einkommensschichten in die Taschen einer kleinen Elite schaufeln und... [Quelle: Luftpost-KLJWD

...mit vorgegebener "Achtsamkeit gegenüber der Umwelt und der Weltbevölkerung" den auf Konsum beruhen den Kapitalismus in einen angeblich "grünen", aber ebenfalls konsumorientierten Kapitalismus umwandeln. 


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 Von Peter Koenig | Quelle: Global Research, 14.09.2020 | Übersetzung: Luftpost-KL | 16.09.2020



Screenshot (Archiv)  |  Quelle: kla.tv

Das World Economic Forum (Weltwirtschaftsforum, abgekürzt WEF) ist eine NGO, die in einem nur von Wohlhabenden bewohnten Stadtteil in Genf ihren Sitz hat und das Kommando über die Weltwirtschaft anstrebt. Der International Monetary Fund (der Internationale Währungsfonds, abgekürzt IWF) ist eine Finanzinstitution der Vereinten Nationen und gehört neben der Weltbank zu den beiden Bretton-Wood-Organisationen.

Der IWF wurde zur Kontrolle der Währungen und zur Regulierung daraus erwachsender Probleme geschaffen. Der IWF und die Weltbank werden beide vom US-Finanzministerium kontrolliert, das bei allen Entscheidungen ein Vetorecht hat. Das WEF und der IWF geben beide vor, der von der COVID-Pandemie heimgesuchten Welt "nur Gutes tun zu wollen", und versuchen zu vertuschen, dass sie mit ihren Aktivitäten besonders die Entwicklungsländer in ein noch schlimmeres, weil "nachhaltigeres" Desaster stürzen werden.

Die Hauptbotschaft des WEF hat der WEF-Gründer und Vorstandsvorsitzende Klaus Schwab am 3. Juni 2020 verkündet:

    "Die Welt muss gemeinsam und schnell handeln und alle Aspekte unserer bestehenden Gesellschafts- und Wirtschaftsmodelle von der Bildung über soziale Übereinkünfte bis zu den Arbeitsbedingungen den neuen Gegebenheiten anpassen. Alle Staaten von den USA bis China müssen sich daran beteiligen, und alle Industrien von der auf Öl und Gas aufgebauten Energieversorgung bis zur Technologieentwicklung müssen (in einer 4. Industriellen Revolution) umgebaut werden. Kurz gesagt: Wir brauchen einen "Great Reset des Kapitalismus."
Beim Great Reset geht es also nur um die Erhaltung des Kapitalismus. Schwab und die hinter ihm stehenden Vertreter der Elite sagen uns natürlich nicht, dass sie möglichst das gesamte noch in der Bevölkerung vorhandene Vermögen in die Hände der Oligarchen transferieren wollen und dass dazu die Augen und Hirne der Menschen mit dem Slogan von der "grünen Nachhaltigkeit" verkleistert werden müssen. Die verkauft sich immer gut, denn "grüner Konsum", was auch immer darunter verstanden wird, erzeugt gute Gefühle in uns und verschafft uns ein gutes Gewissen.

Unter Berufung auf eine in einer wissenschaftlichen Studie gemachte "willkommene" Entdeckung behauptet das WEF, die Wurzel allen Übels sei der "Überfluss", der noch viel mehr Unheil als das Corona-Virus anrichte. "Nach einer wissenschaftliche Studie ist der Überfluss die größte Bedrohung für unsere Welt."

Das WEF sieht das ganz richtig. COVID-19 kann natürlich bei weitem nicht so viel Schaden anrichten, wie der finanzielle Reichtum, der im Laufe der Jahrhunderte von den wenigen tatsächlich im Überfluss Lebenden angehäuft wurde, die das WEF vertritt; dieser Reichtum ist sehr ungerecht verteilt und hat zu wachsender Armut, Hunger und Elend und größerer Anfälligkeit für Krankheiten wie COVID-19 geführt.

Das WEF, seine im Überfluss lebenden Nutznießer und deren Komplizen aus dem "Tiefen Staat" haben COVID-19 jetzt sogar ausgenutzt, um mit einem totalen Lockdown große Teile der Weltwirtschaft und besonders viele Erwerbsmöglichkeiten für arme Menschen lahmzulegen. Das geschah praktisch gleichzeitig und weltweit in fast allen 193 Mitgliedsstaaten der Vereinten Nationen.

Zu den wenigen Ausnahmen gehören Schweden und Weißrussland. Die von ganz weit oben ergangene Anordnung zum globalen Lockdown fand ihren Weg von der UN0 über die Regierungen der jeweiligen Staaten, wurde unterstützt von Organisationen wie der WHO, zwang die Weltwirtschaft in weniger als 6 Monaten in die Knie und soll jetzt durch eine "totale Transformation in Grün" vollendet werden.

Niemand, der klaren Sinnes ist, kann glauben, dass dieses Virus (ohne menschliches Zu tun) fast gleichzeitig in der ganzen Welt aufgetaucht ist (s.a. ..hier). So etwas ist nie zuvor in der Geschichte der Menschheit passiert. Trotzdem sind die Organisatoren der Pandemie mit ihrem Be trugsmanöver durchgekommen, denn es gab nur relativ wenige Proteste. Das war nur möglich mit einer massiven Kampagne zur Erzeugung von A n g s t.

Mit dem Schüren von Angst wurde die ganze Weltbevölkerung eingeschüchtert. Angst er zeugt Panik, lähmt die Widerstandskraft, schwächt das Immunsystem und schafft damit beste Voraussetzungen für die meisten Erkrankungen. Mit anderen Worten, die Angst er zeugende Propaganda hat der Infektion den Weg mit gebahnt, weil sie anfälliger für alle Arten von Krankheiten – sogar für Krebs – macht.

Zusätzlich gefördert wurde und wird die Angst durch das so genannte "Social Distancing" (das verordnete Abstandhalten). Dass man den Menschen untersagt hat, sich zu begegnen, zusammenzukommen und sich zu "solidarisieren", hat ihre Angstschwelle noch wei ter gesenkt und war ein kluger Schachzug der Organisatoren der Pandemie. So wurde es den Menschen praktisch unmöglich gemacht, eine gemeinsame Strategie zur Überwindung des Dilemmas und zur Befreiung aus dem Würgegriff von COVID-19 zu entwickeln.

Bei einer Minderheit "denkender Menschen" lässt der Schock langsam aber unaufhaltsam nach, und sie finden sich trotz zahlreicher Verbote zu Massenprotesten zusammen. In Berlin sollen am 1. August 2020 1,3 Millionen Menschen auf der Straße gewesen sein (s.a...hier).

Andere demonstrieren in den USA mit der Bewegung Black Lives Matter gegen die Brutalität der Polizei und für oder gegen die "Woke Movement". Viele dieser Protestbewegungen werden allerdings großzügig von Stiftungen reicher Oligarchen wie Ford, Gates, Soros, Rockefeller und anderen unterstützt. Ausgehend von den USA haben sich diese Proteste nun auch auf europäische Hauptstädte ausgeweitet. Sie kanalisieren die Verzweiflung und die Wut über die Unterdrückung, wurden aber aber alle – wenn auch mehr oder weniger unbewusst – ausgelöst durch die verdrängte Angst vor COVID-19 und richten nun immer mehr Verwüstungen (und Verwirrung) an.

Der globale Great Reset

Deshalb müssen (nach Meinung der Drahtzieher im Hintergrund) diese Aktivitäten jetzt "gebändigt" werden. Dazu hat das WEF den Great Reset ausgerufen, um den Protestierenden zu soufflieren, das eigentliche Problem sei schon lange bekannt – es sei einfach nur der "Überfluss". Klaus Schwab hat auch dazu schon einige Ausführungen gemacht: Der unbegrenzte Konsum müsse eingedämmt werden, um die Mutter Erde zu schützen, damit sie sich regenerieren könne, und die ungehemmt wachsende Menschheit müsse wieder in die "Balance" gebracht werden. Dazu müsse für die Wirtschaft – gemeint ist natürlich die kapitalistische Wirtschaft – ein "grünes Konzept" entwickelt werden. Nur darum gehe es! Mehr Details und die Mechanismen mit deren Hilfe dieses Ziel zu erreichen sei, will das WEF im Januar 2021 in Davos enthüllen.

Hört sich das nicht gut an? Es gilt also nur, den Überfluss zu beseitigen, damit mehr Gleichheit entstehen kann. Dieses Konzept lässt sich zwar leicht verkaufen, hat aber einen Haken, denn das WEF und der IWF glauben selbst nicht daran. Es lässt sich nämlich nicht mit dem Hauptdogma des Kapitalismus vereinbaren, dass der uneingeschränkt freie Markt die Welt von allen Übeln befreien könne.

Grüner Kapitalismus

Parallel dazu will der IWF weg von der bisherigen Form des Kapitalismus, die sich nicht bewährt habe, zu einer anderen Form, einem "nachhaltigen Kapitalismus", der auch als "grüner Kapitalismus" verklärt wird [s.a. ..hier]. Den verkauft die Demokratische Partei der USA als New Green Deal – in Anlehnung an den New Deal, den Präsident Franklin D. Roosevelt in den 1930er Jahren verkündet hat. Roosevelts New Deal war ein Programm zur Überwindung der Great Depression der Jahre 1929 bis 1939 (s. ..hier). Es bestand aus der verstärkten Durchführung öffentlich geförderter Projekte sowie finanziellen Reformen und Regulierungen und führte mit zum Zweiten Weltkrieg, der im Jahr 1939 begann.

In einer Rede vor der US-Handelskammer erklärte Kristalina Georgiewa, die Direktorin des IWF, vor hochrangigen Gästen:

    "Niemand kann freie Märkte stärker befürworten als ich, weil ich in einem deformierten System gelebt habe, das keine freien Märkte kannte. Ich habe am eigenen Leib die Auswirkungen einer schlechten Wirtschaftspolitik erlebt und weiß deshalb die Vorteile des westlichen Wirtschaftssystems besonders zu schätzen. Bulgarien verdankt es dem IWF, dass es in den 1990er Jahren Anschluss sowohl an die Europäische Union als auch an die Weltwirtschaft gefunden hat."
Kristalina kommt aus Bulgarien. Sie fuhr fort:
    "Was lernen wir daraus, dass jemand, der aus einem kommunistischen System kommt, jetzt den IWF führt und von der US-Handelskammer zu einer Rede eingeladen wird? Wir lernen daraus, dass eine Veränderung zum Besseren unaufhaltsam ist."
Was will sie uns damit sagen? Die freien Märkte müssen auf jeden Fall erhalten bleiben, komme, was da wolle. Und wenn es nach dem IWF geht, wird es auch dabei bleiben. Das Drei-Punkte-Programm der Kristalina Georgiewa passt exakt zu den WEF-Vorstellungen von der Veränderung der Wirtschaft durch einen Great Reset, der den "Kapitalismus des Überflusses" in einen "Grünen Kapitalismus" umwandeln und damit angeblich für mehr Gleichheit sorgen soll. Es wird aber keine Veränderung geben, wenn nicht auch die jetzt schon sehr ungleiche Vermögensverteilung verändert wird. Und da die Reichen diese vor gegebene Veränderung betreiben, werden sie das zu verhindern wissen und versuchen, sich auch noch das Restvermögen anzueignen, das sie noch nicht besitzen – wie immer!

Die erste Maßnahme, die wir nach Frau Georgiewas Meinung nach der Krise ergreifen müssen, soll eine Bestandsaufnahme der "Kollateralschäden" des unvermeidlichen Lockdowns sein, zu dem uns das tödliche Virus gezwungen habe.

Das soll nach der Vorstellung des IWF bis Ende 2020 geschehen.

"In 170 Staaten, also in fast 90 Prozent aller Staaten der Welt, wird das Pro-Kopf-Einkommen sinken."

Diese desaströse und vorsätzliche Zerstörung der Weltwirtschaft hat laut IWF bereits "einen massiven Transfer von Steuergeldern in Höhe von insgesamt 9 Billionen Dollars" in die Taschen der Oligarchen veranlasst.

Durch teilweise geheimgehaltene Rettungspakete für Banken, andere Finanzinstitutionen und Großkonzerne waren das aber allein in den USA schon über 20 Billionen Dollars ungedecktes Buchgeld. Mit den Rettungspaketen, die andere Staaten und besonders die EU – über die Europäische Zentralbank (EZB) – verteilt haben, wurde durch Quantitive Easing (wundersame Geldvermehrung durch Ankauf im Besitz von Banken befindlicher wertloser Aktien und Staatsanleihen, (s. a. ..hier  und ..hier), ein riesiger ungedeckter Schuldenberg angehäuft (den spätere Generationen von Steuerzahlern tilgen müssen). Der größte Teil dieses Geldes ging zu äußerst günstigen Bedingungen an große Finanz-, Dienstleistungs- und Industriekonzerne; nur ein kleiner Prozentsatz stand den Menschen zur Verfügung, die das Geld tatsächlich bräuchten. In den USA erhielten zum Beispiel Millionen Arbeitslose für einige Monate einen wöchentlichen Zuschuss von 600 Dollar – aber nur bis zum 31. Juli 2020. Weltweit leiden immer mehr Menschen mit kleinen Einkommen unter den schrecklichen Folgen des zwangsweise verhängten Lockdowns.

Die zweite von Frau Georgiewa empfohlene Maßnahme ist die "Einleitung eines neu en Aufschwungs". Dazu strebt der IWF eine großangelegte Wiederbelebung der Wirtschaft an, die mit einer "Great Transformation" aus der gegenwärtigen Krise herausführen soll.

Der WEF spricht in der Sprache des Neoliberalismus nicht von einer "Great Transformati on", sondern von "massiven Reformen", von "Wandel" und von "Anpassung". Das sind die Schlüsselbegriffe des in Washington gebräuchlichen Jargons des neoliberalen Einver ständnisses. Um "Hilfe" vom IWF zu bekommen, muss sich ein Land erst "reformieren", "wandeln" und "anpassen". WEF und IWF schreiten also Hand-in-Hand.

Die Great Transformation

Der Prozess dieser "Wiederbelebung" hat weltweit bereits begonnen, nach Angaben des IWF schon in etwa 75 Prozent aller Staaten. Jetzt ist also die Zeit gekommen, mit großer Sorgfalt über die nächsten Schritte nachzudenken. Für den IWF schlägt Frau Georgiewa vor, "die außergewöhnliche Krise mit einer Großen Transformation zu überwinden". Was sie damit eigentlich meint, erklärt sie nicht.

Eine Chance zur Überwindung dieser Krise sieht der IWF in der "digitalen Transformation" und versteht darunter die Erfassung aller Menschen durch eine digitale Identität, die eine ständige Bewegungskontrolle ermöglicht, sowie durch eine digitale Gesundheitsakte für alle und die Abschaffung des Bargeldes, damit alle Einkünfte und Ausgaben noch besser kontrolliert werden können [s.a. ..hier].

Obwohl das WEF und der IWF sehr wohl wissen, dass durch den Lockdown die Verschuldung, die Defizite, die Arbeitslosigkeit und die Armut stark angewachsen sind, bestehen sie auf weiteren "Anpassungen". Und solche "Anpassungen" treffen gewöhnlich Menschen mit niedrigen Einkommen oder ohnehin Arme. Mit Anpassungen meinen der IWF und die Weltbank vor allem eine "Reform" der öffentlichen Verwaltung durch Entlassung zahlreicher Angestellter, was die Arbeitslosigkeit und die Verzweiflung noch zusätzlich steigern wird, und die Privatisierung öffentlichen Eigentums und öffentlicher Dienstleistungen, was eigentlich Diebstahl von Volksvermögen ist; schließlich geht es auch um die Vergabe von Konzessionen an ausländische Großkonzerne zur Ausbeutung heimischer Bodenschätze. Um diese Anpassungen durchzusetzen, locken IWF und/oder Weltbank mit "Karotten" in Form weiterer Darlehen, was die Schulden und den Schuldendienst noch weiter ansteigen lässt und dem globalen Norden noch mehr Kontrolle über den globalen Süden verschaffen wird.

Als dritte Maßnahme verspricht der IWF den Aufbau einer gerechteren, weil grüneren Gesellschaft. Dazu soll der wegen der Angst vor dem Corona-Virus stark abgeklungene Rummel um den "menschengemachten Klimawandel" wiederbelebt werden, denn er bietet die besten Aussichten, den Menschen eine "grüne Zukunft" schmackhaft zu machen.

Deshalb propagiert der WEF eine neue grüne Agenda – den New Green Deal. Auch der wird sehr viel Geld kosten, weil eine die Umwelt verschmutzende Energieerzeugung durch eine saubere, "grüne" Energiegewinnung abgelöst werden soll. Deshalb gelten Elektroau tos auch als Ikonen einer umweltbewussten Gesellschaft.

Woher kommt die Elektrizität, mit der die auf Kosten großflächiger Umweltzerstörungen hergestellten Lithiumbatterien der Elektroautos immer wieder aufgeladen werden müssen? In den meisten Staaten wird sie noch durch das Verbrennen von Kohlenwasserstoffen (wie Kohle, Öl oder Gas) gewonnen. In diesem Fall und in vielen anderen Fällen wird zur Gewinnung "grüner Energie" mehr "schwarzen Energie" benötigt, als zum Beispiel Autos verbrauchen, die noch mit "schwarzer Energie" fahren (s. a. ..hier). Michael Moore hat dazu den Dokumentarfilm "Planet of the Humans" produziert, der in voller Länge aufzurufen ist ..hier.

Der IWF ist dazu bereit, Milliarden Dollars für die Schuldentilgung und andere Finanzhilfen zu gewähren, damit Staaten neues Geld in die geplante Great Transformation investieren können. Trotz kleinerer Nachlässe erhöhen sich damit aber nur die bereits vorhanden Schulden.

Die riesigen neuen Investitionen in die Great Transformation, die in eine neue grüne Zukunft führen soll, müssen aber von Privatbanken finanziert werden, die sich ihrerseits Geld von der Weltbank oder regionalen Finanzinstitutionen leihen müssen.

Der IWF hat bereits ein Programm zur "Erleichterung" des Schuldendienstes in der CO VID-19-Krise aufgelegt.

Dieses Programm soll Mitgliedsstaaten, die besonders unter COVID-19 leiden, nicht nur den Schuldendienst erleichtern, sondern ihnen auch mit Finanzhilfen unter die Arme greifen. Zu diesem Zweck hat der Vorstand des IWF schon Ende März 2020 einer Erhöhung seines Catastrophe Containment and Relief Fond (CCRT) von 250 Milliarden auf 1 Billion Dollar zugestimmt. Geld aus diesem Fond soll Mitgliedern des IWF zur Verfügung gestellt werden, die um Unterstützung bitten. Bis zum 10. August 2020 haben sich schon rund 80 Staaten um Geld aus dem CCRT beworben.

Aus einer Liste, die ..hier aufzurufen ist, geht hervor, welche Staaten bereits Darlehen beantragt ha ben. 80 Staaten wollen Finanzhilfen in Höhe von insgesamt 87,8 Milliarden Dollar, und 28 Staaten hoffen auf Schuldenerleichterung in Höhe von insgesamt 251,2 Millionen Dollar. Das ist aber nur ein Bruchteil der enormen Summen, die Staaten des Globale Südens dem Globalen Norden schulden und die sie in eine neue Abhängigkeit – oder zutreffender in eine neue Sklaverei – gebracht haben.

Interessanterweise haben nur Entwicklungsländer Finanzhilfen beantragt, und die ärmsten von ihnen wollen zusätzlich Schulderleichterung. Warum fließt dieses Hilfsgeld nur in den Süden? Der industrialisierte Norden hat in der COVID-19-Krise doch auch Schulden gemacht, die insgesamt sogar höher als die der Entwicklungsländer sein dürften. Warum schaffen es die "entwickelten" Länder, ohne Hilfe des IWF oder der Weltbank zu überleben? Weil die meisten von COVID-19 verursachten Schulden interne Schulden sind, die durch eine souveräne nationale Geldmengenpolitik zu bewältigen sind.

Entdollarisierung

Warum können Entwicklungsländer ihre internen Schulden nicht ebenfalls intern bewältigen? Man kann nur vermuten, dass sie durch Erpressung, massive Drohungen und Bestechung in Abhängigkeit von westlichen Finanzgeiern aus dem Globalen Norden gehalten werden. Die Währungen vieler Entwicklungsländer sind teilweise oder völlig vom Dollar abhängig. Um ihre internen Schulden mit ihrem eigenen Geld abwickeln zu können, müssten sich diese Länder erst vom Dollar abkoppeln, was sie nicht über Nacht tun können – besonders nicht in der jetzigen Notsituation. Ein typisches Beispiel ist das ölreiche Venezuela.

Ecuador könnte auch keine eigene Geldmengenpolitik machten, weil es zu 100 Prozent vom US-Dollar abhängig ist und ihn sogar als eigene Währung nutzt. Auch Staaten wie Peru und Nicaragua sind zu 70 bis über 90 Prozent vom Dollar abhängig, und Ähnliches gilt für die meisten Entwicklungsländer. Die Geldmengenpolitik dieser Staaten macht also eigentlich das US-Finanzministerium.

Auch die überschuldeten südlichen Staaten in der Eurozone der EU können nicht mehr unabhängig handeln, weil sie an den Euro gefesselt sind. Die Geldmengenpolitik machen für sie die Europäische Zentralbank (EZB) und der IWF. Wäre Griechenland während der Wirtschaftskrise 2008 bis 2010 aus der Eurozone ausgetreten und zur Drachme, seiner früheren Währung, zurückgekehrt, hätte es diese problemlos abwerten, in Paris über eine Neubewertung seiner Schulden verhandeln und in eine bessere Zukunft als heute blicken können.

Gleiches gilt aber auch für andere Entwicklungsländer, die reich an Bodenschätzen oder anderen natürlichen Ressourcen sind, und deshalb ihre nationale und finanzielle Souveränität wiedererlangen könnten. Es wäre ein entscheidender Schritt, wenn IWF und WEF ihre Ankündigungen wahrmachen und sich tatsächlich für ein besseres sozioökonomisches Gleichgewicht und mehr ökonomische Gerechtigkeit einsetzen würden.

Das Kernproblem ist nicht "schwarze" oder "grüne" Energie, sondern mehr Gerechtigkeit, die auf sozialer Gleichberechtigung beruht. Leider ist die weder mit der Great Transformation noch mit dem Great Reset beabsichtigt. Diese Slogans sind nur betrügerische Leerformeln. In Wirklichkeit streben sowohl der IWF als auch das WEF nur einen New Great Capitalism an, der "grün" angestrichen werden soll, um ihn akzeptabler zu machen.

Die Aktivitäten und erklärten Absichten von WEF und IWF laufen beide auf die Sicherung des Fortbestandes der ungezügelten kapitalistischen Wirtschaftsordnung hinaus. Um wieder unabhängiger zu werden und den drohenden Neokolonialismus abzuwenden, müssten die Entwicklungsländer die Ratschläge des WEF und die "Zuwendungen" des IWF zurückweisen und sich mit Durchhaltevermögen um mehr politische und finanzielle Autonomie bemühen. Das geht nur, wenn sie ihre Abhängigkeit vom Dollar und ihre Einbindung in die Globalisierung abbauen, wieder mehr selbst produzierte Nahrungsmittel und Waren konsumieren, mit eigenem Geld bezahlen und finanzielle Transaktionen über einheimische Banken und eine eigene Zentralbank abwickeln, die für die sozioökonomische Entwicklung des eigenen Landes arbeitet und nicht für die Aktionäre von Banken der Wall Street oder von anderen international tätigen Finanzinstitutionen.



Peter Koenig ist Wirtschaftswissenschaftler und geopolitischer Analyst. Er ist auch Experte für Trinkwasser- und Umweltprobleme und hat mehr als 30 Jahre in den Bereichen Umwelt und Wasser für die Weltbank und die Weltgesundheitsorganisation WHO gearbeitet. Er hält Vorlesungen an Universitäten in den USA, Europa und Südamerika und schreibt regelmäßig für Global Research, Information Clearing House, RT; Sputnik; Press TV, The21. Century, Greanville Post, Defend Democracy Press, TeleSUR, The Saker, New Eas-tern Outlook und andere Internetseiten.

Er ist der Autor des Buches "Implosion – An Economic Thriller about War, Environmental Destruction and Corporate Greed" (Implosion –ein Wirtschaftskrimi über Krieg, Umweltzerstörung und die Habgier der Konzerne), eines auf Fakten basierenden Romans über Erfahrungen, die er in seiner 30-jährigen Arbeit für die Weltbank auf dem ganzen Globus gesammelt hat. Er ist Mitautor des Buches "The World Order and Revolution! – Essays from the Resistance" (Weltordnung und Revolution!– Essays aus dem Widerstand) und forscht für das Centre for Research on Globalization.(Weitere Informationen ..hier)
 



Anmerkung von Luftpost-KL:
Wir haben die in dem eingangs verlinkten Originaltext – sicher aus Versehen – gegen Ende doppelt abgedruckten Textpassagen entfernt, den verbleibenden Text komplett übersetzt und mit Ergänzungen und Links in runden Klammern und Hervorhebungen versehen. Die Links in eckigen Klammern hat der Autor selbst eingefügt. Anschließend drucken wir den um die doppelten Textpassagen bereinigten Text ab.

Link zum englischen Originaltext bei ' luftpost-kl.de ' (PDF) ..hier

   



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