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15.01.2012 12:45 | Teilen
Gedenken an Rosa Luxemburg & Karl Liebknecht
Auftragsmord am Tatort Berlin

Berlin - „Freiheit nur für die Anhänger der Regierung, nur für die Mitglieder einer Partei – mögen sie noch so zahlreich sein – ist keine Freiheit. Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden, sich zu äußern. Nicht wegen des Fanatismus der Gerechtigkeit, sondern weil all das Belebende, Heilsame und Reinigende der politischen Freiheit an diesem Wesen hängt und seine Wirkung versagt, wenn die Freiheit zum Privilegium wird.“ [Quelle: Rosa Luxemburg/ Wikipedia ..hier]  JWD

Rosa Luxemburg (1871-1919)
Das genannte Zitat - ..Freiheit ist immer Freiheit der Andersdenkenden.. - schrieb die damals 46jährige Rosa Luxemburg aus dem Zuchthaus, in dem sie wegen ihrer Kriegsgegnerschaft einsitzen musste. Es war eine Kritik an der 1917 in Russland stattfindenden bolschewistischen Oktoberrevolution, die im Anschluss an die bürgerliche Januarrevolution stattfand und vom deutschen Kaiserreich unterstützt wurde.  Rosa Luxemburg distanzierte sich von Lenins Doktrin, sowie dessen Vorgehensweise und warnte vor einer bolschewistischen Diktatur.

 

Hinweis zum Denkmal an der Lichtensteinbrücke: Im Jahre 1987 beauftragte das Architektenehepaar Ralf und Ursulina Schüler-Witte den VEB Kunstguss Lauchhammer die Formen für das Denkmal herzustellen. Seit 1992 steht es mit der dazugehörigen Tafel am südlichen Kanalufer. Im Bezirk Friedrichshain, Weinstraße sowie in Schöneberg, Cranachstraße 58 erinnern Tafeln an R. Luxemburg. Im Bezirk Wilmersdorf, Mannheimer Straße 27, - dem Ort der Verhaftung - erinnert ebenfalls eine Gedenktafel an Karl Liebknecht und Rosa Luxemburg. Am 3.9.1969 wurden in Mitte der Rosa-Luxemburg-Platz und die Rosa-Luxemburg-Straße benannt. Am 3.9.1969 wurde im Bezirk Mitte die Karl-Liebknecht-Straße benannt.  [Quelle: luise-berlin.de]

Inschrift:

    Am Abend des 15. Januar 1919 wurden Dr. Rosa Luxemburg und Dr. Karl Liebknecht /

    von Soldaten und Offizieren der Garde-Kavallerie-Schützen-Division misshandelt und ermordet. /

    Rosa Luxemburg, tödlich verwundet oder tot, wurde an dieser Stelle von ihren Mördern in den Landwehrkanal geworfen; /

    Karl Liebknecht wenig später am Neuen See, einige hundert Meter nördlich von hier, erschossen. /

    Der andere Teil dieses Mahnmals bezeichnet den Ort seiner Ermordung. /

    Im Kampf gegen Unterdrückung, Militarismus und Krieg starb die überzeugte Sozialistin Rosa Luxemburg /

    als Opfer eines heimtückischen politischen Mordes. /

    Die Missachtung des Lebens und die Brutalität gegen den Menschen /

    lassen die Fähigkeit der Menschen zur Unmenschlichkeit erkennen. /

    Sie kann und darf kein Mittel irgendeiner Konfliktlösung sein und bleiben. / 

    Berlin, 1987
Standort:
             Lichtensteinbrücke (Tiergarten) | besondere Ortsangabe: Unter der Brücke am Kanal
             Verkehrsanbindung Bus 123 bis S Tiergarten; S 3, S 5, S 7, S 75, S 9 bis Tiergarten


Karl Liebknecht
(1871-1919):

Eigene Bilder 2009

Inschrift:

    Von dieser Stelle aus rief Karl Liebknecht am 1.Mai 1916 zum Kampf gegen den imperialistischen Krieg und für den Frieden auf.

    Rückseite: Grundstein eines Denkmals für Karl Liebknecht 1871-1919

Mord im Auftrag einer demokratischen Regierung -
Tatort Berlin
Im Gefängnis erhielt Mathilde Jakob, die Sekretärin und Freundin, die Nachricht von der Ermordung Rosa Luxemburgs und Karl Liebknechts am 15. Januar 1919. „Nun ist wieder Ruhe“, erklärte ihr der Anwalt. Die Leiche Karl Liebknechts konnte am 25. Januar auf dem Städtischen Friedhof Friedrichsfelde beigesetzt werden. Rosa Luxemburgs Leiche erst Monate später.

Budapester Straße Ecke Kurfürstenstraße Leo Jogiches, der langjährige Weggefährte stellte fest, dass Angehörige des Freikorps Garde-Kavallerie-Schützendivision für den Mord verantwortlich waren:

Das letzte Quartier der Ermordeten war die Wohnung der Familie Markussohn in der Mannheimer Straße 43 (heute 27), Wilmersdorf.

Die gefälschten Papiere, die ihnen der Parteigenosse Wilhelm Pieck am Abend des 15. Januar 1919 brachte, schützten sie nicht vor dem Zugriff der Soldaten, die nach Pieck an der Wohnungstür klingelten.

Sie fuhren die Drei in das Stabsquartier der Division im Eden-Hotel, Kurfürstenstraße Ecke Budapester Straße. Der Plan zur Ermordung von Rosa Luxemburg und Karl Liebknecht war gefasst.

Der Jäger Otto Runge schlug Karl Liebknecht nieder, auf der angeblichen Fahrt in das Untersuchungsgefängnis Moabit hielt der Wagen. Die Bewacher täuschten eine Panne vor und erschossen den Gefangenen. Im Eden-Hotel folterten die Soldaten Rosa Luxemburg, Runge schlug auch sie nieder.

Lichtensteinbrücke, Tiergarten: Ein Bewacher erschoss die Schwerverletzte auf der folgenden Autofahrt. In Frage kommen Oberstleutnant Vogel und Wilhelm Souchon. Die Leiche der Frau warfen sie von der Lichtensteinbrücke im Tiergarten in den Landwehrkanal.

Die „B.Z. am Mittag“ meldete Donnerstag, den 16. Januar: „Liebknecht auf der Flucht erschossen. Luxemburg von der Menge getötet“. Die Redaktion verließ sich auf die Aussagen der Mörder.

Leo Jogiches setzte alles daran, die Mörder namhaft zu machen und publizierte seine Ergebnisse in der Parteizeitung „Rote Fahne“. Jogiches wurde als politisch gefährlicher Mann am 10. März verhaftet. Strafbare Handlungen wurden ihm nicht zur Last gelegt. Angehörige der Regierungstruppen ermordeten ihn im Untersuchungsgefängnis Moabit.

Die Leiche Rosa Luxemburgs konnte in der Nacht zum 1. Juni 1919 geborgen werden. Im Leichenschauhaus in der Hannoverschen Straße identifizierte Mathilde Jakob den stark verwesten Körper. Neben dem Grab Liebknechts wurde sie von Freunden bestattet.

In der Sowjetunion bezeichneten die Stalinisten die Revolutionärin als „Siphylis Bazillus“ und bezichtigten sie der Nähe zu den Sozialfaschisten (Sozialdemokraten)...  [Quelle: berliner-lindenblatt.de  ..hier]


Link zum vollständigen Artikel vom April 2007, 'berliner-lindenblatt.de'  ..hier
 

Biografie

[Quelle: Gerhild Kommander]

Rosa Luxemburg - 
Mord im Auftrag einer demokratischen Regierung


Mathilde Jakob war fasziniert von dieser Frau und beschrieb die Begegnung mit Rosa Luxemburg als ein „Glück". Keine zweite Frau machte auf sie solch einen tiefen Eindruck. Damit war sie nicht allein. Große leuchtende Augen, die Verständnis für alles zu haben schienen, Bescheidenheit und Güte verloren ihre Wirkung auch nicht, wenn die herausragende Rhetorikerin auf der Rednerbühne sprach.

Rosa Luxemburg

Geboren am 5. März 1871 in Zamosc, Gouvernement Lublin, Rußland
gestorben am 15. Januar 1919 in Berlin
unbestattet

RosaL5
Quelle: gerhildkomander.de (verlinkt)

Heimat Polen

Rosa Luxemburg war die führende Theoretikerin des linken Flügels in der Sozialdemokratischen Partei Deutschlands (SPD). Sie wuchs in Zamosc auf, im russischen Teil Polens. Hier kam sie am 5. März 1871 kurz nach der Gründung des Deutschen Kaiserreichs zur Welt. Im Gouvernement Lublin, in dem ihre Heimatstadt lag, war ein Drittel der Bevölkerung jüdischen Glaubens, auch die Familie Luxemburg.


Von 1884 bis 1887 besuchte das Mädchen Rosa das Zweite Warschauer Frauengymnasium, dessen Schulalltag die Unterdrückungspolitik der russischen Verwaltung bestimmte.

Die Gymnasiastin besuchte geheime Fortbildungszirkel, in denen sie polnische Sprache und Kultur lernte und politische Ereignisse diskutieren durfte.


Sie schloß sich der revolutionären Bewegung an und mußte nach Zürich fliehen, in die Stadt, die Ende des 19. Jahrhunderts der bedeutendste Sammelpunkt für russische und polnische Emigranten war.


Zuflucht Schweiz


Die „Kneipereien" der bürgerlichen StudentInnen mied sie ebenso wie die Diskussionen der Revolutionäre. Rosa Luxemburg wollte handeln. In Zürich studierte sie Volkswirtschaft und Öffentliches Recht, hörte Vorlesungen in Astronomie, Botanik und Zoologie. Sie stellte sich als Polin auf die Seite der Internationalisten. Dass sie das Streben nach polnischer Unabhängigkeit in der Überzeugung, polnische und russische ArberiterInnen hätten die gleichen Interessen, ignorierte, nahmen ihr die polnischen Sozialisten sehr übel.

Unbeirrt gründete Rosa Luxemburg mit Leo Jogiches, dem Sozialisten aus Russland, ihre erste Zeitung „Sache der Arbeiter" (Sprawa Robotnicza) und die Sozialdemokratie des Königreichs Polen und Litauen (SDKP) als erste marxistische Partei in Osteuropa. Die überzeugte – und kritische – Marxistin ging eine Scheinehe ein, um in Deutschland agieren zu können. 1899 kam sie nach Berlin.

Spartakusbund

Ihre ehrgeizige, spöttische und unkonventionelle Art, ihre steten Fragen verärgerten die Häupter der Sozialdemokratie. Sie ließ sich nicht als Sachverständige für Frauenfragen abschieben, sondern stieg gleich in die Wahlagitation ein und hatte als Rednerin auf Anhieb großen Erfolg. Ihre journalistische Arbeit setzte sie fort, in den Parteiblättern, in Karl Kautskys Zeitung „Neue Zeit". 1907 erhielt sie eine Dozentenstelle an der Parteihochschule der SPD in Berlin. [...]

Weiterlesen im Originaltext bei ' gerhildkomander.de ' ..hier

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