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01.06.2018  03:00
Fußball WM 2018:
Beckenbauer, Putin, Gazprom, Skripal, Babtschenkon

Kommentar - Am 14. Juni startet das größte gesellschaftliche Ablenkungsmanöver für das Jahr 2018. Milliarden Bürger auf allen fünf Kontinenten können sich unabhängig von Herkunft, Religion und politischen Ausrichtungen auf ein einziges Thema einigen. Fußball. - Fußball ist unser Leben, denn König Fußball regiert die Welt, sang schon zur WM 1974 die deutsche Nationalmannschaft(1)...  [Quelle: KenFM] JWD

 Ein Kommentar von Bernhard Loyen |  KenFM  | 31. Mai 2018



Quelle: KenFM via Youtube | veröffentlicht 31.05.2018

 
Für knapp vier Wochen werden jegliche Ressentiments vergessen. Es wird die mentale Pausentaste gedrückt. Brot und Spiele der Frühzeit, heißen heute Grillen, Party, Public Viewing, Futte kucken. Diverse Industrien reizen alle Möglichkeiten über werbewirksame Strategien aus. Milliarden Gewinne winken. Der Bürger, der Fan wird zur Kasse gebeten und zahlt bereitwillig. Sammelbilder, Limited Editions von der Bockwurst, bis zum Nutella Glas.

Es geht demgegenüber immer schon auch um Politik. Wie kommt es zur endgültigen Vergabe der Fußball WM in das entsprechende Gastgeberland ?

Warum möchte ein Land Gastgeber einer Fußball WM sein, lautet die Eingangsfrage einer aufschlussreichen Dokumentation am Dienstag dieser Woche. Sie trägt den Titel: Weltmeisterschaft der Spione, Russland gegen England und lief auf dem Sender ARTE(6).

Zwei Länder galten als Favoriten für die Ausrichtung der Fußball WM im Jahre 2018. Russland und England. Sepp Blatter (von 1998 bis 2016 Präsident des Weltfussballverbands) gleich zu Beginn des Beitrags: die Politik hat in den Fußball eingegriffen, ganz bestimmt. Stimmen aus dem Off lassen das Regiebuch schnell erkennen. Russland hatte kriminelle Energien. England natürlich nur sportliche Ambitionen. Zitate: Es gab massive politische Einflussnahme. Putin hat Oligarchen, den er vertraute, aufgefordert das Notwendige zu tun. Es ging um knallharte wirtschaftliche und politische Interessen. Sie haben alles versucht um zu gewinnen.

Wir gehen zurück in das Jahr 2008. Russland hätte damals eine Überwachungseinheit in England installiert, behauptet eine englischsprachige Stimme. Es sei fast wieder, wie im kalten Krieg gewesen, behauptet ein anderer Sprecher auf Englisch. Es sei zum Einsatz von Agenten gekommen. Als Kronzeugen dieser Behauptungen stehen auf englischer Seite Lord Triesman, der britische Organisationschef, ein französischer Sportjournalist und Peter Hargitay, ein Ungar. Er wird etwas mystisch umschrieben. Als die perfekte Quelle, die mit allen Strippenzieher befreundet gewesen wäre. Er kannte alle, so eine Stimme aus dem Off. Nach knapp acht Minuten, darf dann auch mal eine russische Stimme sich zu Wort melden. Alexey Sorokin war der Chefkoordinator auf Russischer Seite. Die russische Seite wäre sich bewusst gewesen, dass es nicht einfach wird. Zur Debatte standen anfänglich neben Russland und England, auch Spanien & Portugal, Australien, Holland & Belgien zusammen, und die USA.

Die endgültige Wahl, die finale Entscheidung trifft immer das Fifa Exekutiv Komitee. Es besteht aus 24 Stimmen, die aus den jeweiligen fünf Kontinental Verbänden nach einem Anzahlmodus vergeben werden.

Die Filmemacher treffen sich mit Peter Hargitay in Budapest. Er sei Fifa Sonderberater der englischen Bewerber gewesen, aufgrund seines Know How’s und seines Netzwerkes. Dazu sieht man Bilder von ihm mit den damaligen Fußball Funktionären aus aller Welt. Er plaudert über seinen persönlichen Rückblick auf die Wahl im Jahre 2010. Politischer Einfluss ganz klar, Korruption sowieso, Gier, Machterhalt von Positionen, Charakterschwächen und England hätte auch Spione eingesetzt.

Diese Aussage wird von dem Lord und einer BuzzFeed Journalistin wiederum bestätigt. Es wären private Firmen mit ehemaligen MI6 Agenten und ihren Russland Erfahrungen zum Einsatz gekommen. Das Problem, so jedoch der Ex-Fifa Berater Hargitay. Der russische Geheimdienst sei schlicht besser. Immer schon gewesen, da könne man machen was man wolle. In Bezug auf seine britische Berater Rolle hätte Sepp Blatter damals zu ihm gesagt: Don’t do it, you will never win.

Blatter wird vorgestellt, als guter Freund von Putin. Er hätte mit der Vergabe an Russland, den kalten Krieg beenden wollen. Sozusagen, die Entschädigung für den westlichen Boykott der Olympischen Spiele 1980 in Moskau. Sein finales Vermächtnis, als Präsident des Weltfussball Verbandes.

Dann bröselt sich langsam auf, dass England als vormalige Kolonialmacht in gewissen Regionen der Welt nicht sehr beliebt gewesen sei. Dieses Problem hätte Russland nicht gehabt. Deren Strategie hätte damals gelautet. Gebt uns die WM und wir zeigen euch, wie wir uns nach Auflösung der UdSSR verändert haben. Wir sind freundliche Menschen. Der britische Lord erzählt über ein Gespräch mit den Lateinamerikanischen Vertretern. Diese hätten ihm gesagt, gebt ihr den Argentiniern die Falkland Inseln zurück, bekommt ihr unsere Stimme. Das wäre natürlich nicht möglich gewesen(2).

Der Film wechselt dann wieder in sein ursprüngliche Bahn. Russische Geheimdienstler hätten im Entscheidungsjahr 2010 in großen Rahmen britische Computer gehackt. Beweise ? Keine. Putin hätte erwähnte Oligarchen aktiviert, da eine Niederlage peinlich für ihn gewesen wäre. Belege? Keine.

Was hat nun Franz Beckenbauer mit Putin und Gazprom zu tun? Gazprom wird in Verbindung gebracht mit dem SPD Ex – Kanzler Gerhard Schröder. Eher unbekannt ist, dass Franz Beckenbauer Gazprom Sportbotschafter ab dem Jahre 2012 war. Der Spiegel informierte 2013: Gas dient Russland nicht nur als Devisenquelle, sondern auch als politische Waffe. Die arme, aber unbequeme Ukraine, die sich dem Einfluss des Kreml entziehen will, muss für russisches Gas mehr bezahlen als das reiche Deutschland. Davon ist keine Rede, als der „Kaiser“ im Land von Zar Putin seine erste Pressekonferenz als Gazprom-Sportbotschafter gibt. „Ich bin hier als Sportler. Es geht um ein Miteinander, nicht um Politik“, sagt Beckenbauer(3). Der Vertrag kam zustande im Jahre 2010, dem Jahr der WM Vergabe.

Die Dokumentation endet im Jahre 2018. Russland hätte seine Sympathien längst verspielt. Der Bär sei nicht mehr flauschig, so der Sportjournalist. Man sei fast wieder aktuell im Kalten Krieg. Schnitt und Achtung – die BuzzFeed Journalistin erklärt den Zuschauern den Skripal Fall. Die Filmemacher kommentieren die Überlegung der Briten die Fußball WM zu boykottieren und resümieren: Sieht so aus, als würde der Spionagekrieg weiter gehen. Der Fall Skripal also eine späte britische Rache, für die Niederlage der WM Bewerbung 2010?

29.05.2018. Zeit Online bringt folgende Schlagzeile: Prominenter russischer Journalist in Kiew erschossen Arkadi Babtschenko war einer der bekanntesten Kriegsreporter Russlands und ein Kritiker von Präsident Wladimir Putin. Er wurde vor seinem Wohnhaus in Kiew getötet(4). Der Deutsche Journalistenverband schreibt daraufhin auf seiner Internet Seite folgende Zeilen: Arkadi Babtschenko ist tot. Er wurde erschossen. Er war nach Kiew gekommen, weil sich der Putin-Kritiker dort sicher fühlte. Auch wenn – natürlich – noch nicht klar ist, wer konkret die Ermordung Babtschenkos kurz vor der Fußball-WM in Russland veranlasst hat, so deutet doch alles in eine Richtung. Die Fußball-WM findet trotzdem statt. Klar. In einem Land, das auf der weltweiten Rangliste der Pressefreiheit auf Platz 148 von 180 Staaten steht. Konsequent wäre, wenn alle EU-Staaten nach dem Giftanschlag von Salisbury und jetzt der Ermordung von Babtschenko endlich ernsthaft über einen Boykott der Fußball WM nachdenken würden(5)

Bemerken sie etwas? Jetzt wird es jedoch völlig skurril. Am gestrigen Nachmittag melden die Presseagenturen folgende Meldung: Der russische Journalist Arkadi Babtschenko, dessen Ermordung gemeldet worden war, ist am Leben. Nein, liebe Leser & Hörer. Keine Satire. N-tv informiert: Der angeblich ermordete russische Journalist Babtschenko lebt und taucht völlig überraschend auf einer Pressekonferenz in Kiew auf. Der angebliche Mord sei eine vorbereitete Aktion gewesen, um Anschlagspläne des russischen Geheimdienstes auf ihn zu enttarnen (6).

Beim Fußball gibt es den Videobeweis. Den vermeiden natürlich Geheimdienste. Was werden westliche Regierungen, die EU und sonstige Institutionen sich noch einfallen lassen, um die Fußball WM in Russland zu manipulieren, zu stören, schlicht zu verhindern? Wollen wir hoffen, dass es schlussendlich friedliche und schöne Wochen werden, in denen es nur um eins geht. Fußball.

Link zum Originaltext bei ' KenFm '  ..hier  |  MP3 ..hier

 

31.05.2018 [Quelle: weltnetzTV]
Der Fall Babtschenko oder der
erste April und die deutschen Medien


Quelle: KenFM via Youtube | veröffentlicht 31.05.2018

Uli Gellermann - In den frühen Morgenstunden des 30. Mai 2018 kamen die ersten ernsten Vorwürfe gegen "Moskau", gegen Russlands Präsidenten Putin, dann Aufrufe zum Boykott der FIFA-WM. Krokodilstränen beweinten den "Kreml-Kritiker" Babtschenko und lobpreisten seinen Mut, den Mut des widerständigen Journalisten. Doch dann platzte wieder eine Bombe, das Opfer war die Lüge selbst. Und mit der Wahrheit schritt auch der totgesagte Babtschenko wieder ins Rampen- und Scheinwerferlicht, diesmal mit einer Aufmerksamkeit der verwirrten Journalistengemeinschaft und westlicher Politikerscharen, die er vorher nicht kannte. Zum Fall Babtschenko ein ein Kommentar von Uli Gellermann.

Link zum Originaltext bei ' weltnetzTV '  ..hier
 


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30.05.2018  00:00
MH 17, Fußball-WM in Russland & Sanktionen
Von Anfang an ist bezüglich MH 17 die Frage vernachlässigt worden, wem es nützt. Dieselbe Frage muss jetzt gestellt werden, wenn just drei Wochen vor der Fußball-WM in Russland die MH 17 in den Medien wieder hervorgeholt wird. Nicht zu vergessen: Die Verlängerung der Sanktionen gegen Russland steht an. Ob es da einen Zusammenhang gibt?  [Quelle: anderweltonline.com] JWD  ..weiterlesen

 
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