18.02.2018 00:00 Die bekanntesten transatlantischen Think
Tanks
mit antirussischer Agenda und ihre Geldgeber Analyse - Anti-Russland-Kampagnen sind zu einem lukrativen Geschäft
geworden. In den letzten Jahren sind die Einnahmen von Think Tanks geradezu
explodiert. Aber wer finanziert diese Organisationen, wer arbeitet für sie und
was sind ihre tatsächlichen Ziele? [Quelle:
RT Deutsch] JWD
Von Bryan MacDonald und Florian Warweg |
Quelle: RT Deutsch | 17. Februar 2018
Screenshot |
Quelle:
atlanticcouncil.org
via Youtube | veröffentlicht 02.05.2013
Hillary Clinton: 2013 Distinguished International
Leadership Award
Um es gleich zu Beginn klarzustellen: Der Begriff "Think Tank" ist lediglich
ein netterer Ausdruck für "Lobbygruppe". Von wenigen Ausnahmen abgesehen, dienen
Think Tanks dazu, den Agenden ihrer Geldgeber zu entsprechen und diese zu
fördern.
Vor allem in den Vereinigten Staaten ist das Feld zunehmend fragwürdig und
unaufrichtig geworden, dort schmücken sich Lobbyisten mit akademisch klingenden
Titeln wie "Senior Non-Resident Fellow" oder "Junior Adjunct Fellow" und
dergleichen mehr. Diese Nebelwand dient in der Regel dazu, die wirklichen Ziele
zu vernebeln.
Think Tanks
stammen eigentlich aus dem Europa des Mittelalters. Um ganz genau zu sein,
aus dem Frankreich des 9. Jahrhunderts. Aber die moderne amerikanische Bewegung
orientiert sich an britischen Organisationen, die etwa ein Jahrtausend später
das Licht erblickten, von denen viele, wie z. B. RUSI (1831), auch heute noch
existieren. Das Konzept wurde von dem in Schottland geborenen Andrew Carnegie in
die USA gebracht. Sein "Carnegie Endowment for International Peace" (1910) ist
immer noch gut im Geschäft.
Doch der eigentliche Boom in der Think-Tank-Branche kam mit der Zeit der
Globalisierung, mit einem 200-prozentigen Anstieg seit dem Jahr 1970. In den
letzten Jahren sind die Denkfabriken zudem transnationaler geworden, mit
ausländischen Staaten und Einzelpersonen, die diese sponsern.
Insbesondere boomen derzeit solche Think Tanks, die sich darauf konzentrieren,
die "Bedrohung durch Russland" per Analysen und Kampagnen aufzubauschen. RT
stellt die "renommiertesten" Think Tanks und deren Mitarbeiter vor und
beleuchtet deren Finanzierung.
Atlantic Council
Gegründet: 1961
Der
Atlantic Council (AC) ist im Wesentlichen der akademische Flügel der NATO.
Die Denkfabrik dient dazu, Menschen, die für die Agenda der Organisation
nützlich sind, in ganz Europa und Nordamerika zu vernetzen. In den letzten
Jahren hat sich die Rekrutierung jedoch zunehmend auf Mitarbeiter konzentriert,
die Russland direkt angreifen, insbesondere auf Social Media.
Die Liste der Lobbyisten des AC (Äh sorry, Fellows!) liest sich wie ein
anti-russisches Telefonbuch:
Dmitri Alperowitsch, der immer noch faktenfrei behauptet, dass Russland das DNC
gehackt hat.
Anders Aslund, der Russland schon mehrfach den bevorstehenden Zusammenbruch
voraussagte und bisher immer grandios daneben lag.
Joe Bidens "Russland-Hand", Michael Carpenter.
Evelyn Farkas, eine fanatische Russophobe, die in der Obama-Regierung gedient
hat.
Ein weiterer interessanter Lobbyist des AC ist Eliot Higgins, ein
selbsternannter "Geolokationsexperte", der Karriere auf der Basis von
Spinnereien zu den Konflikten in der Ukraine und in Syrien gemacht hat, sich
aber natürlich größtenteils desinteressiert zeigt, den Irak oder Jemen mit
seiner Arbeit abzudecken, also Länder, in denen die USA und ihre Verbündeten
involviert sind, in denen Russland aber kaum eine Rolle spielt.
Der Atlantic Council hat eine ganze Reihe von ausgewählten Mäzenen zu bedienen.
Die NATO selbst ist ein großer Geldgeber, zusammen mit den Militärunternehmen
Saab, Lockheed Martin, Northrop Grumman, Boeing und der Raytheon Company, die
alle von den verstärkten Spannungen mit Moskau profitieren. Auch das britische
Außenministerium, der Ukrainische Weltkongress und das US-Außenministerium
spritzen Geld in den Think Tank. Ein weiterer wichtiger Förderer ist das
US-Militär mittels je separaten Beiträgen der Luftwaffe, der Marine, der Armee
und des Marine Corps.
Quelle :RT Deutsch | veröffentlicht
21.07.2017
The Center for European Policy Analysis (CEPA)
Gegründet: 2005
Trotz seines Namens hat das CEPA seinen Hauptsitz in Washington, D.C. und nicht
auf dem "alten Kontinent", aber es unterhält einen Außenposten in Warschau.
Dieser Lobby-Club konzentriert sich speziell auf Mittel- und Osteuropa und wirbt
dort für die Agenda der US-Armee und die etablierte US-Außenpolitik. In ihren
eigenen Worten heißt dies dann:
Ziel ist die Schaffung eines Mittel- und Osteuropas mit engen und dauerhaften
Beziehungen zu den Vereinigten Staaten.
Quelle: Screenshot von cepa.org
CEPA ist ein Zuhause für Medienschaffende, die ihre Karriere dem Widerstand
gegen Russland widmen. Sie wecken Spannungen, auch wenn diese eigentlich gar
nicht existieren, vermutlich, um für ihre Sponsoren aus der US-Rüstungsindustrie
Geschäfte zu ermöglichen. Zum Beispiel hat CEPA das vergangene Jahr damit
verbracht, die "Bedrohung" durch die gemeinsamen Übungen von Russland und
Weißrussland beim "Zapad"-Manöver zu hochzuspielen. Sogar eine unheimlich
aussehende Countdown-Uhr lief prominent auf der Webseite, bevor das lang
geplante Manöver begann.
Das CEPA übertrieb die Größe des Manövers massiv und behauptete, dass es sich um
"die größte militärische Übung seit dem Ende des Kalten Krieges“ handeln würde.
Alle Aussagen Moskaus über den tatsächlichen Umfang wurden als "Desinformation"
abgetan.
Wer finanziert CEPA?
Während andere Denkfabriken zumindest versuchen, ihre Finanzierung
halb-organisch aussehen zu lassen, scheint das CEPA keine Probleme mit seiner
Rolle als Sprachrohr für Rüstungsunternehmen zu haben. FireEye, Lockheed Martin,
Raytheon, Bell Helicopters und BAE-Systeme pumpen Gelder hinein, zu den
Geldgebern gesellen sich zudem das US-Außen- und Verteidigungsministerium. Ein
weiterer bemerkenswerter Zahlmeister ist das National Endowment for Democracy -
'Regime-Change'-Experten, die sicher daran interessiert sind, dass das CEPA auch
für Belarus zuständig ist. Die US-Mission bei der NATO und die NATO-interne
"Abteilung für öffentliche Diplomatie" stellen ebenfalls Finanzmittel zur
Verfügung.
German Marshall Fund of the United States
Gegründet: 1972
Lassen Sie sich nicht vom Namen täuschen, der
German Marshall Fund (GMF) ist ein
US-amerikanischer Think Tank mit wenig Input aus Berlin. Er wurde durch eine
Spende der Bonner Regierung unter Willy Brandt anlässlich der Feierlichkeiten
zum 25-jährigen Bestehen des Marshallplans gegründet. Ironischerweise wird
Brandt heute vor allem als Vater einer Ostpolitik in Erinnerung gerufen, die
eine Annäherung zwischen Deutschland und Russland anstrebte.
Quelle: Screenshot von securingdemocracy.gmfus.org
Nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion verwandelte sich der GMF in ein Vehikel,
das den Einfluss der USA in Osteuropa förderte, mit Vertretungen in Warschau,
Belgrad und Bukarest. Aber in den letzten 12 Monaten hat GMF eine sehr
merkwürdige Wandlung durchgemacht. Nach der Wahl von US-Präsident Donald Trump
(ironischerweise ein Deutsch-Amerikaner) startete die Lobbygruppe das Projekt
"Alliance for Securing Democracy" (Allianz zur Sicherung der Demokratie - ASD).
Im Mittelpunkt steht dabei das
Hamilton 68 Dashboard, welches Nutzer von
sozialen Medien, die den Konsens der liberalen US-Elite ablehnen, als "russische
Trolle" klassifiziert. Die Reaktionen auf das neue Instrument von GMF waren
äußerst kritisch, selbst von sonst dem Think Tank
wohlgesonnener Seite.
Wer arbeitet für GMF?
Der GMF, vor allem durch sein neues ASD-Spielzeug, verfügt über eine
hochkarätige Gruppe von Lobbyisten.
Dazu gehört Toomas Ilves, ein in den USA aufgewachsener Sohn estnischer
Emigranten, der einst im ehemaligen CIA-geleiteten Radio Free Europe die
Sendungen zu Estland koordinierte und schließlich Präsident des Landes wurde.
Mit an Bord ist auch Bill Kristol, bekannt als "Architekt des Irak-Krieges".
Ebenso ist der ehemalige CIA-Direktor Michael Morrell Teil von GMF.
Michael McFaul, ehemaliger US-Botschafter in Russland, der kürzlich verkündete,
dass er sein Forschungsstipendium zu Russland aufgibt und "das Interesse an der
Aufrechterhaltung meiner Fähigkeit, Russisch zu sprechen und zu schreiben,
verloren hat", ist ein weiteres Teammitglied. Nachdem er in Obamas Team gedient
hat, hat sich McFaul seit 2016 mit 280.000 Twitter-Anhängern, von denen 106.000
laut Twitter-Audit gefälscht sind, als Netzwerk-TV-Persönlichkeit neu erfunden.
Die größten Geldgeber sind unter anderem das deutsche Auswärtige Amt (AA) und
die Robert Bosch Stiftung, die jährlich jeweils einen siebenstelligen Betrag an
GMF überweisen. Mindestens 500.000 US-Dollar kommen zudem von der ebenso mit
deutschen Steuergeldern finanzierten Deutschen Gesellschaft für internationale
Zusammenarbeit (GIZ). Dies wirft natürlich einige Fragen auf. Wieso finanziert
der deutsche Steuerzahler via AA und GIZ das Hamilton-68-Dashboard, welches
Leute als "russische Agenten" denunziert, nur weil diese sich kritisch mit der
Außenpolitik der USA und Westeuropas auseinandersetzen?
Quelle: gmfus.org/our-partners
Weitere signifikante Geldmittel
fließen aus dem US-Außenministerium, der NATO
und dem lettischen Verteidigungsministerium in das Säckel von GMF. Weitere
interessante Zahlmeister sind "Philanthrop" George Soros, Airbus, Google, Boeing
und das allgegenwärtige US-Rüstungsunternehmen Raytheon.
Institute for the Study of War - IFTSOW (Institut für Kriegsforschung)
Gegründet: 2007
Diese Lobbygruppe könnte ebenso gut den Titel "Institut zur Förderung von
Kriegen“ tragen. Im Gegensatz zu den zuvor genannten sieht IFTSOW Russland nicht
als alleiniges und primäres Ziel, sondern zieht es vor, sich für mehr Konflikte
im Nahen Osten einzusetzen. Der zunehmende Einfluss Moskaus in dieser Region,
hat jedoch auch den Kreml ins Fadenkreuz des "Instituts" gerückt.
Die IFTSOW agitiert für immer mehr US-Aggressionen. Sie unterstützte den so
genannten "Stromstoß" im Irak und hat ein stärkeres Engagement in Afghanistan
angeregt. Weitere Schwerpunkte des IFTSOW sind Syrien, Libyen und Iran. Erst
letzte Woche rief eine ihrer Lobbyisten, Jennifer Cafarella, das US-Militär dazu
auf, Damaskus einzunehmen. Dies würde Washington in einen direkten Konflikt mit
Russland und dem Iran bringen.
Screenshots
Wer arbeitet für IFTSOW?
Kimberly Kagan ist der Kopf hinter dem Institut. Sie ist mit Frederick Kagan
verheiratet, der zusammen mit seinem Bruder Robert Kagan in die Gruppe "Project
for the New American Century" involviert war. Damit ist Kimberly die Schwägerin
von Victoria "F**k the EU" Nuland.
Eine weiterere Lobbyistin ist die Ukrainerin Natalia Bugayova, die am
EuroMaidan-Putsch 2014 in Kiew beteiligt war. Zuvor arbeitete sie für die Kiew
Post, eine explizit anti-russische Zeitung, die sich für die Interessen der USA
in der Ukraine einsetzt.
Die bekannteste Lobbyistin des IFTSOW war jedoch Elizabeth O'Bagy, die 2013 als
"Syrien-Expertin" auftauchte und die US-Führung dazu aufforderte, schwere Waffen
an syrische Rebellengruppen zu schicken. Sie behauptete, einen Doktortitel von
der Georgetown University in Washington, D.C. zu haben, aber der war fiktiv -
und sobald die Medien darauf eingingen, wurde sie vom IFTSOW entlassen. Nur zwei
Wochen später wurde sie jedoch
für ihre Täuschung belohnt und erhielt einen Job
bei dem geradezu fanatisch russophoben Senator John McCain. O'Bagy hat auch
intensiv mit Michael Weiss vom Atlantic Council
zusammengearbeitet, was ein
weiterer Beleg dafür ist, wie eng und inzestuös die Welt der anti-russischen Think Tanks in den USA ist.
Wer finanziert IFTSOW?
Vorhersagbar hat, wie auch bei fast allen anderen anti-russischen Think Tanks,
der US-Rüstungskonzern Raytheon seine Brieftasche weit geöffnet. Daneben sind
auch andere US-Militärunternehmen wie General Dynamics und DynCorp beteiligt.
L3, das Dienstleistungen für das US-Verteidigungsministerium, das
Heimatschutzministerium und die Geheimdienste der Regierung erbringt, ist ein
weiterer Geldgeber neben Vencore, CACI und Mantech.
Anmerkung: Als Miteigentümer des Rüstungskonzerns Raytheon wird neben
den Rothschilds auch der gern als Philanthrop gepriesene Soros genannt (z.B.
..hier). So schließen sich die Kreise ein um das andere Mal.
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