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12.07.2017  14:00
Wem nützt die Gewalt beim Gipfel in Hamburg?
Agents Provocateur ausgeschlossen?

Die Ereignisse vom 7. bis 9. Juli werden weit reichende Folgen für die öffentliche Debatte und auch für das politische Bewusstsein und die Wertungen und Einstellungen vieler Menschen haben. Auch solche, die bis vor kurzem noch ähnlich auf Gesellschaft und Politik blickten, sind auseinanderdividiert. Wir merken an den Mails unserer Leserinnen und Leser: Verständnis für die Demonstrationen wird mit dem Hinweis auf die Gewalt zurückgewiesen; Verständnis für die Polizei wird mit dem Hinweis auf deren Gewalt und ihr Versagen zurückgewiesen... [Quelle: nds.de / Albrecht Müller] JWD

..Wenn an den folgenden Gedanken etwas dran ist, dann müssten sich die auseinander fallenden Wertungen wieder annähern lassen. – Sehr wahrscheinlich ist, dass die Bundestagswahl im September von den Ereignissen in Hamburg massiv geprägt sein wird. Es droht der Durchmarsch von Angela Merkel...


Screenshot  |  Quelle: G20 Tv via Youtube



Quelle: G20 Tv via Youtube  |  veröffentlicht 10.07.2017 (Link aktualisiert 28.07.2017)

G20 KRASS! - die schlimmen Szenen des Strassenkampfes #WELCOMETOHELL

Fortsetzung Albrecht Müller
...Die öffentliche Debatte zu den Vorgängen in Hamburg verläuft ziemlich eindeutig. Schuld an der Gewalt sind im weitesten Sinne die Linken. Von Mitte bis Rechts steht für Recht und Ordnung. Besonders breit und massiv ist die Zuweisung von Verantwortung an die „Linken“ vom Innenminister de Maizière auf seiner Pressekonferenz zu den Vorgängen in Hamburg betrieben worden. Er sprach mehrmals von der Verantwortung der linken Parteien für die Gewalt. Er sprach von „Rechtfertigungsversuchen aus dem linken politischen Spektrum“ – ohne einen Beleg zu nennen. Er sprach davon, zwischen linksdemokratischen und linksautonomen Kräften gäbe es ein „Überlappungspotenzial“.

Wenn nun aber ein ausreichend großer Kern von „linken“ Gewalttätern von ganz anderen Leuten befeuert und gelenkt war, was ist dann?

Die Frage danach, ob die Gewalt von ganz anderen Kräften provoziert sein könnte, wird in der öffentlichen Debatte von Politik und Medien nicht gestellt, allenfalls in ganz vagen Andeutungen. Es wird von den etablierten Medien vermutlich auch nicht recherchiert. Das ist in gewisser Weise verständlich, weil man sofort als „Verschwörungstheoretiker“ gebrandmarkt wird, wenn man die Möglichkeit, dass Agents Provokateur am Werke waren, untersucht und als wahrscheinlich artikuliert.

Wenn man, wie wir bei den NachDenkSeiten, keine Angst vor dem Etikett Verschwörungstheoretiker hat, dann muss man und kann man die Frage stellen, wer hinter der Gewalt von Hamburg stecken könnte. Dann muss man auch fragen, in wessen Interesse die Orgien der Gewalt liegen.

Das damit massiv und unwiderstehlich aufgeworfene Thema nach der inneren Sicherheit zahlt sich für jene aus,

  • die auch im Innern aufrüsten wollen, und zum Beispiel auch die Bundeswehr ins Spiel bringen wollen.
  • Wenn alles Linke, wie zum Beispiel von de Maizière betrieben, diskreditiert wird, dann wird damit auch die Macht und der Einfluss der herrschenden Ideologie des Neoliberalismus und der damit verbundenen Kreise in Wirtschaft und Politik gestärkt und weiter gerechtfertigt.
  • Wird das Thema Innere Sicherheit zum Schwerpunktthema der kommenden Monate, dann zahlt sich das vor allem für die CDU/CSU aus. Die absehbare Vorherrschaft des Themas und die weitgehende politische Zuschreibung der Gewalt an die linke Seite bringen Angela Merkel und die Union in eine sehr gute Ausgangslage für die Wahl im September.
Die Nutzung des Themas innere Sicherheit bei Wahlauseinandersetzungen und anderen politischen Auseinandersetzungen und der Einsatz von Provokateuren hat eine lange Geschichte

Die rechtskonservativen Parteien in Europa einschließlich der CDU/CSU haben Erfahrung mit dem Gebrauch bzw. Missbrauch des Themas Gewalt und Terrorismus für die innenpolitische Auseinandersetzung. In den achtziger Jahren wurde damit immer wieder gearbeitet – damals oft mit dem Hinweis auf den gewaltsamen Widerstand gegen die Kernenergie. In Niedersachsen zum Beispiel hatte die SPD 1986 alle Chancen, den CDU-Ministerpräsidenten Albrecht abzulösen. Die CDU rettete sich dann kurz vor dem Wahltermin mit massiver Thematisierung der angeblich linken Gewalt; ihre Anzeigen waren illustriert mit Steine werfenden vermummten Chaoten. – Bis heute nicht ausreichend geklärt ist die Rolle von Gewalttätern im Hintergrund beim Oktoberfest-Attentat von 1980, wie auch die Rolle von Agents Provokateur beim G8 Gipfel 2007 in Heiligendamm und 2001 in Genua. In Italien gilt das auch für den mörderischen Anschlag im Bahnhof von Bologna von 1980 mit über 80 Toten. Welche Rolle spielte Gladio – eine Geheimarmee im Untergrund der NATO?

Unter NachDenkSeiten-Lesern gibt es Menschen, die ihre eigenen Erfahrungen mit gewaltsamen Provokationen gemacht haben. Eine Leserin berichtete am vergangenen Samstag von ihren Erfahrungen:

„Bei allem, was ich jetzt gesehen habe, glaube ich nicht, dass es Autonome gewesen sind, die – wie Anwohner aus dem Schanzenviertel sagten – sich noch nie so verhalten hätten, wie jetzt. Sie rissen Zäune aus den Halterungen und warfen sie sogar mit dem Beton, in dem sie befestigt waren, auf die Straße und andere schwere Sachbeschädigungen vornahmen, das also sei neu.

Seit Gladio und NSU und um das Wissen der Agent provocateurs, glaube ich derartiges politisches und mediales Vorgehen nicht mehr.

Ich habe selber mal eine CDU-Veranstaltung vor Jahren erlebt (das war mit dem ZDF Moderator Löwenthal als Redner), die massiv von ebenfalls Vermummten gestört wurde – und als ich meine Angst darüber einigen guten Bekannten, die zur CDU gehörten, erzählte, beruhigten sie mich – es seien eigene Leute gewesen – mit dem Ziel, die Linken, damals SPD, zu verunglimpfen. Reine Taktik.

Aber wo führt dieser ganze Mummenschanz, diese absichtliche Zerstörung hin? Merkel denkt von hinten her gesehen. Denken von hinten her heißt: Ganz einfach, sich das mögliche Ende vorstellen und nach vorne hin aufrollen, wenn man dieses oder jenes macht oder nicht macht.
Denke ich vom Ende her: Fürchterliche Krawalle und Randale, brennende Autos, schwarzer Qualm über ganze Straßenzüge. Der Ruf nach der harten Hand, der eisernen Hand oder einer eisernen Kanzlerin? Im September sind Wahlen und alles passt. Es waren nicht die Autonomen. Während der Raserei im Schanzenviertel war 3 Stunden lang keine Polizei zu sehen, die das Ganze hätte stoppen können.“

Von hinten her zu denken, vermag die zitierte NachDenkSeiten-Leserin, die SPD-Führung schafft das nicht. Der Hamburger Bürgermeister Scholz (SPD) drischt auf die linksautonome Szene und damit in den Ohren der meisten Zuhörer auf den linken Teil der Politik ein, und merkt nicht, dass das Wasser auf die Mühlen der CDU/CSU ist. Keiner stellt die Frage nach möglichen Provokateuren, den Hintermännern und den Motiven für das Anheizen der Gewalt.

Nachbemerkung: Auswirkungen auf die Bundestagswahl?

Das Umfragebild sieht aktuell so aus:


Quelle. nds.de (verlinkt)

22 % für die SPD bei Forsa. Nach den Erhebungen der meisten Institute würde es jetzt schon für Schwarz-Gelb reichen. Nach meiner Einschätzung wird es nach den Vorgängen in Hamburg weitere Verschiebungen zugunsten der CDU/CSU geben. Es sei denn, es wird endlich offen über die möglichen Drahtzieher der Gewalt von Hamburg gesprochen.

Link zum Originaltext bei ' nachdenkseiten.de ' ..hier

Nachtrag:

12. 07.2017 um 17:00 Uhr | Verantwortlich: Albrecht Müller [Quelle: nds.de]
„Uns fällt es in Anbetracht der Wahllosigkeit der Zerstörung schwer,
darin die Artikulation einer politischen Überzeugung zu erkennen,
noch viel weniger die Idee einer neuen, besseren Welt.“


Auf unsere Beiträge zu G 20 kamen viele, auch weiterführende Lesermails. Diese werden wir zusammenstellen und den NachDenkSeiten-Leserinnen und -Lesern zugänglich machen. Vorweg heute die Stellungnahme einer Reihe von Geschäfts- und Gewerbetreibenden des Hamburger Schanzenviertels, die auf Facebook gepostet worden war. Es ist ein interessantes Dokument, das zu lesen sich lohnt.

STELLUNGNAHME ZU DEN EREIGNISSEN VOM WOCHENENDE

Wir, einige Geschäfts- und Gewerbetreibende des Hamburger Schanzenviertels, sehen uns genötigt, in Anbetracht der Berichterstattung und des öffentlichen Diskurses, unsere Sicht der Ereignisse zu den Ausschreitungen im Zuge des G20-Gipfels zu schildern.
In der Nacht vom 7. auf den 8. Juli 2017 tobte eine Menge für Stunden auf der Straße, plünderte einige Läden, bei vielen anderen gingen die Scheiben zu Bruch, es wurden brennende Barrikaden errichtet und mit der Polizei gerungen.

Uns fällt es in Anbetracht der Wahllosigkeit der Zerstörung schwer, darin die Artikulation einer politischen Überzeugung zu erkennen, noch viel weniger die Idee einer neuen, besseren Welt.
Wir beobachteten das Geschehen leicht verängstigt und skeptisch vor Ort und aus unseren Fenstern in den Straßen unseres Viertels.
Aber die Komplexität der Dynamik, die sich in dieser Nacht hier Bahn gebrochen hat, sehen wir weder in den Medien noch bei der Polizei oder im öffentlichen Diskurs angemessen reflektiert.
Ja, wir haben direkt gesehen, wie Scheiben zerbarsten, Parkautomaten herausgerissen, Bankautomaten zerschlagen, Straßenschilder abgebrochen und das Pflaster aufgerissen wurde.
Wir haben aber auch gesehen, wie viele Tage in Folge völlig unverhältnismäßig bei jeder Kleinigkeit der Wasserwerfer zum Einsatz kam. Wie Menschen von uniformierten und behelmten Beamten ohne Grund geschubst oder auch vom Fahrrad geschlagen wurden.
Tagelang.
Dies darf bei der Berücksichtigung der Ereignisse nicht unter den Teppich gekehrt werden.

Zum Höhepunkt dieser Auseinandersetzung soll in der Nacht von Freitag und Samstag nun ein „Schwarzer Block“ in unserem Stadtteil gewütet haben.
Dies können wir aus eigener Beobachtung nicht bestätigen, die außerhalb der direkten Konfrontation mit der Polizei nun von der Presse beklagten Schäden sind nur zu einem kleinen Teil auf diese Menschen zurückzuführen.
Der weit größere Teil waren erlebnishungrige Jugendliche sowie Voyeure und Partyvolk, denen wir eher auf dem Schlagermove, beim Fußballspiel oder Bushido-Konzert über den Weg laufen würden als auf einer linksradikalen Demo.
Es waren betrunkene junge Männer, die wir auf dem Baugerüst sahen, die mit Flaschen warfen – hierbei von einem geplanten „Hinterhalt“ und Bedrohung für Leib und Leben der Beamten zu sprechen, ist für uns nicht nachvollziehbar.
Überwiegend diese Leute waren es auch, die – nachdem die Scheiben eingeschlagen waren – in die Geschäfte einstiegen und beladen mit Diebesgut das Weite suchten.
Die besoffen in einem Akt sportlicher Selbstüberschätzung mit nacktem Oberkörper aus 50 Metern Entfernung Flaschen auf Wasserwerfer warfen, die zwischen anderen Menschen herniedergingen, während Herumstehende mit Bier in der Hand sie anfeuerten und Handyvideos machten.
Es war eher die Mischung aus Wut auf die Polizei, Enthemmung durch Alkohol, der Frust über die eigene Existenz und die Gier nach Spektakel – durch alle anwesenden Personengruppen hindurch –, die sich hier Bahn brach.
Das war kein linker Protest gegen den G20-Gipfel. Hier von linken AktivistInnen zu sprechen wäre verkürzt und falsch.

Wir haben neben all der Gewalt und Zerstörung gestern viele Situationen gesehen, in denen offenbar gut organisierte, schwarz gekleidete Vermummte teilweise gemeinsam mit Anwohnern eingeschritten sind, um andere davon abzuhalten, kleine, inhabergeführte Läden anzugehen. Die anderen Vermummten die Eisenstangen aus der Hand nahmen, die Nachbarn halfen, ihre Fahrräder in Sicherheit zu bringen und sinnlosen Flaschenbewurf entschieden unterbanden. Die auch ein Feuer löschten, als im verwüsteten und geplünderten „Flying Tiger Copenhagen“ Jugendliche versuchten, mit Leuchtspurmunition einen Brand zu legen, obwohl das Haus bewohnt ist.
Es liegt nicht an uns zu bestimmen, was hier falsch gelaufen ist, welche Aktion zu welcher Reaktion geführt hat.
Was wir aber sagen können: Wir leben und arbeiten hier, bekommen seit vielen Wochen mit, wie das „Schaufenster moderner Polizeiarbeit“ ein Klima der Ohnmacht, Angst und daraus resultierender Wut erzeugt.
Dass diese nachvollziehbare Wut sich am Wochenende nun wahllos, blind und stumpf auf diese Art und Weise artikulierte, bedauern wir sehr. Es lässt uns auch heute noch vollkommen erschüttert zurück.
Dennoch sehen wir den Ursprung dieser Wut in der verfehlten Politik des Rot-Grünen Senats, der sich nach Außen im Blitzlichtgewitter der internationalen Presse sonnen möchte, nach Innen aber vollkommen weggetaucht ist und einer hochmilitarisierten Polizei das komplette Management dieses Großereignisses auf allen Ebenen überlassen hat.
Dieser Senat hat der Polizei eine „Carte Blanche“ ausgestellt – aber dass die im Rahmen eines solchen Gipfels mitten in einer Millionenstadt entstehenden Probleme, Fragen und sozialen Implikationen nicht nur mit polizeitaktischen und repressiven Mitteln beantwortet werden können, scheint im besoffenen Taumel der quasi monarchischen Inszenierung von Macht und Glamour vollkommen unter den Tisch gefallen zu sein.
Dass einem dies um die Ohren fliegen muss, wäre mit einem Mindestmaß an politischem Weitblick absehbar gewesen.
Wenn Olaf Scholz jetzt von einer inakzeptablen „Verrohung“, der wir „uns alle entgegenstellen müssen“, spricht, können wir dem nur beizupflichten.
Dass die Verrohung aber auch die Konsequenz einer Gesellschaft ist, in der jeglicher abweichende politische Ausdruck pauschal kriminalisiert und mit Sondergesetzen und militarisierten Einheiten polizeilich bekämpft wird, darf dabei nicht unberücksichtigt bleiben.

Aber bei all der Erschütterung über die Ereignisse vom Wochenende muss auch gesagt werden:
Es sind zwar apokalyptische, dunkle, rußgeschwärzte Bilder aus unserem Viertel, die um die Welt gingen.
Von der Realität eines Bürgerkriegs waren wir aber weit entfernt.
Anstatt weiter an der Hysterieschraube zu drehen sollte jetzt Besonnenheit und Reflexion Einzug in die Diskussion halten.
Die Straße steht immer noch, ab Montag öffneten die meisten Geschäfte ganz regulär, der Schaden an Personen hält sich in Grenzen.
Wir hatten als Anwohner mehr Angst vor den mit Maschinengewehren auf unsere Nachbarn zielenden bewaffneten Spezialeinheiten als vor den alkoholisierten Halbstarken, die sich gestern hier ausgetobt haben.
Die sind dumm, lästig und schlagen hier Scheiben ein, erschießen dich aber im Zweifelsfall nicht.

Der für die Meisten von uns Gewerbetreibende weit größere Schaden entsteht durch die Landflucht unserer Kunden, die keine Lust auf die vielen Eingriffe und Einschränkungen durch den Gipfel hatten – durch die Lieferanten, die uns seit vergangenem Dienstag nicht mehr beliefern konnten, durch das Ausbleiben unserer Gäste.
An den damit einhergehenden Umsatzeinbußen werden wir noch sehr lange zu knapsen haben.

Wir leben seit vielen Jahren in friedlicher, oft auch freundschaftlich-solidarischer Nachbarschaft mit allen Formen des Protestes, die hier im Viertel beheimatet sind, wozu für uns selbstverständlich und nicht-verhandelbar auch die Rote Flora gehört.
Daran wird auch dieses Wochenende rein gar nichts ändern.

In dem Wissen, dass dieses überflüssige Spektakel nun vorbei ist, hoffen wir, dass die Polizei ein maßvolles Verhältnis zur Demokratie und den in ihr lebenden Menschen findet, dass wir alle nach Wochen und Monaten der Hysterie und der Einschränkungen zur Ruhe kommen und unseren Alltag mit all den großen und kleinen Widersprüchen wieder gemeinsam angehen können.

Einige Geschäftstreibende aus dem Schanzenviertel

  • BISTRO CARMAGNOLE
  • CANTINA POPULAR
  • DIE DRUCKEREI - SPIELZEUGLADEN SCHANZENVIERTEL
  • ZARDOZ SCHALLPLATTEN
  • EIS SCHMIDT
  • JIM BURRITO'S
  • TIP TOP KIOSK
  • JEWELBERRY
  • SPIELPLATZ BASCHU e.V.
  • MONO CONCEPT STORE
  • BLUME 1000 & EINE ART
  • JUNGBLUTH PIERCING & TATTOO

Passend zum Thema:

08.07.2017 [Sputniknews / Kommentar von Willy Wimmer]
„Hamburg Hell“

Hamburg zahlt als Stadt einen hohen Preis für das Treffen der Staats-und Regierungschefs aus der Riege der G20. Dennoch war dieser Preis es wert. Alleine deshalb, weil sich zwei Präsidenten getroffen haben.

Wenn dieses Treffen nicht zustande gekommen wäre, dürfte an diesem Wochenende der weitere Weg der Welt weniger klar sein. Präsident Trump und Präsident Putin haben beide all diejenigen nicht enttäuscht, die beide — aus den unterschiedlichsten Gründen — nicht abgeschrieben hatten.

Die freundliche und überlange Begegnung in kleinem Kreis hat der Welt das dringend erforderliche Signal gegeben. Statt eine Krise nach der anderen anzuhäufen, konnte ein Waffenstillstand in einem syrischen Kriegsgebiet nach der Begegnung verkündet werden. Die Welt erfuhr auch, worüber insgesamt gesprochen wurde. Alle Themen waren für den weiteren Fortgang einer auf Frieden angewiesenen Welt existentiell.

Natürlich kommt es darauf an, was jetzt folgt und was auch authentisch aus den Gesprächen das Licht der Öffentlichkeit erreicht. Beide haben zum Ausdruck gebracht, den Hamburger Gesprächsfaden bald wieder aufzunehmen.

Die dunklen Rauschschwaden, die durch die Bürgerkriegsformationen verursacht wurden, waren in gewisser Weise die Fortsetzung der Washingtoner Versuche, alles zu hintertreiben, was auf ein Treffen zwischen Präsident Putin und Präsident Trump hinauslaufen würde. Das wird Präsident Trump besonders hart treffen, wenn er wieder in Washington angekommen sein sollte. Es geht um die amerikanische Globaldominanz im Modell von McCain bis Clinton. Warum sollen diese Kräfte aufstecken, nur weil der gewählte Präsident Trump es nicht zum globalen "high noon" kommen lassen will?


Screenshot  |  Quelle: G20 Tv via Youtube  |  (Anmerkung: Maidan-Profis ? Soros lässt grüßen.)

Bei denen, die für die Krawalle die ausschließliche und alleinige Verantwortung für die zahlreichen Verletzten und den gewaltigen Sachschaden tragen, fiel etwas auf und das mit großem Gewicht.

Der Kampfruf schien sich an das anzulehnen, was die Welt über die Migrationskrise seit Jahren hört: "no borders, no nation…." und diese Kampfrufe stammen ausnahmslos aus dem Werkzeugkasten bestimmter amerikanischer Kreise. Kreise wohlgemerkt, die unmittelbar nach der Wahl von Präsident Trump sich in Washington zusammengefunden hatten. Dabei wurde der Schlachtplan der Vernichtung von Präsident Trump beschlossen. Inklusive der Ankündigung über den Auftritt des Bürgermeister von New York wurde diese inneramerikanische Auseinandersetzung auf Hamburgs Straßen ausgetragen.


Im Übrigen durch Kampfverbände europäischer Herkunft. Merkwürdig dürfte dabei die Unwissenheit des deutschen Innenministers über diese Kampfverbände auf unserem Staatsgebiet sein. In einer Zeit, in der die Staatsbürger mehr und mehr ihre angestammten demokratischen Rechte durch die Bundesregierung entzogen bekommen, weiß dieser Innenminister nichts von tausenden Straßenkämpfern oder sagt uns nichts davon. Das entspricht der Haltung der Bundesregierung, dem deutschen Volk vorzuenthalten, welche Schleuser und internationalen Netzwerke hinter der Migrationsentwicklung stehen. Ist das eine neue Form von "deutscher Staatsraison", auf die diese Bundesregierung festgelegt ist? Das wird sich spätestens dann weisen, wenn der für Syrien festgelegte Waffenstillstand im Westen dieses Landes in Kraft tritt und auch hält.

Hamburg lässt die Bilder des Besuches von Präsident Trump am Tag zuvor in Warschau zum Glück in den Hintergrund treten. An was wollte man in Warschau mit diesem Besuch eigentlich anknüpfen, an

Marschall Pilsudzki etwa? Polen hat mit Johannes Paul II., Lech Walesa und der Solidarität-Gewerkschaft Europa die Hoffnung für die Zukunft gegeben, gemeinsam mit Ungarn.

Link zum Originaltext bei ' Sputniknews ' ..hier


10.07.2017 [Quelle: RT Deutsch, Kommentar von Willy Wimmer]
Willy Wimmer zu G20: Bürgerkriegsrandale
sollte Treffen von Putin und Trump verhindern


Der langjährige Parlamentarische Staatssekretär und Bundestagsabgeordnete Willy Wimmer betrachtet das Treffen zwischen Trump und Putin als wichtigste Zusammenkunft im Rahmen des G20-Gipfels. Was die Krawalle anbelangt, werfen diese einige heikle Fragen auf.

Wie bewerten Sie die Ergebnisse des G20-Gipfels inhaltlich?

    "Also, das ist möglicherweise die wichtigste internationale Konferenz gewesen, die wir seit Jahrzehnten erlebt haben, und zwar aus mehreren Gründen: Natürlich wegen der Ergebnisse dieser Konferenz auf dem ganzen Feld zwischen Klima-Verträgen und der Situation in Afrika, aber von zentraler Bedeutung war eigentlich nur das Treffen zwischen dem russischen Präsidenten Putin und dem amerikanischen Präsidenten Trump.

    Und die ganzen chaotischen Verhältnisse, wie wir sie in Hamburg gesehen haben, die fast bürgerkriegsähnlichen Auseinandersetzungen, schienen irgendwie zu dokumentieren, was in den Vereinigten Staaten alles unternommen worden ist, um es nicht zu diesem Treffen zwischen den beiden Präsidenten kommen zu lassen. Von diesem Treffen, das muss man in aller Deutlichkeit sagen, hing im Vorfeld dieser Konferenz in Hamburg eigentlich die weitere Entwicklung unserer Erde ab.

    Das die beiden Präsidenten sich offensichtlich gut verstanden haben, und auch zu konkreten Überlegungen im Zusammenhang mit Syrien gekommen sind, unterstreicht aus meiner Sicht das, was ich grade gesagt habe. Und die Auseinandersetzungen, die derzeit in Washington nach der Rückkehr des amerikanischen Präsidenten dort ablaufen, machen deutlich, mit welcher Situation wir es auf dem Globus deshalb zu tun haben, weil in den Vereinigten Staaten ein Machtkampf abläuft, wie die Welt ihn seit langem nicht mehr gesehen hat."
Wie bewerten Sie die Organisation des Gipfels, die Protestaktionen und die Polizeiarbeit?
    "Man muss sich natürlich fragen ob unsere Innenminister blind sind, denn das, was wir als Bürger in Hamburg erlebt haben, machte ja deutlich, dass offensichtlich aus ganz Europa Bürgerkriegsverbände zusammengezogen worden sind, um in Hamburg die Stadt in Schutt und Asche zu legen, wenigstens in einigen Stadtbezirken.

    Und wenn man vor diesem Hintergrund sich vergegenwärtigt, welchen gewaltigen Kontrollapparat wir inzwischen in Westeuropa haben, was alles unternommen wird, um die Bürger auszuforschen, zu bespitzeln, und unter Druck zu setzen, dann muss man sich natürlich fragen, wozu alle diese technischen und politischen Möglichkeiten gut sind, wenn sich völlig ungehindert Tausende, um nicht zu sagen Zehntausende von Bürgerkriegsrandalierern in Europa auf den Weg nach Hamburg machen können.

    Was soll eigentlich gemacht werden, soll der Bürger und soll die Stadt Hamburg geschützt werden? Oder soll etwas demonstriert werden, was man lieber nicht ausspricht?"
Link zum Originaltext bei ' RT Deutsch ' ..hier
 


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05.07.2017  14:50
Warum gegen G 20 demonstrieren? Warum nicht gegen Merkel/Schäuble/Macron u. ihren demütigenden Umgang mit den Lohnabhängigen in Frankreich und ganz Europa?
Asozial ist offensichtlich wirklich hoffähig geworden. Wo sind die Proteste gegen den Organisator und Hüter der Steuerhinterziehung im großen Stil, den EU-Kommissionspräsidenten Juncker? Und wo die täglichen Proteste gegen die Kriege des Westens? Frau von der Leyen blieb unbehelligt, als sie den USA die von dort geforderte Erhöhung der Rüstungsausgaben zusagte. …Zumindest zur Frage „Wer demonstriert da gegen wen?“ ist in Hamburg ein Disput unter Aktiven der Friedensbewegung ausgebrochen... [Quelle: nds.de / Albrecht Müller] JWD  ..weiterlesen
 

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