07.07.2016 03:30 Brexit und das Scheitern der Eliten KenFM am Telefon mit Peter König - Wer glaubt, der Brexit
sei nichts weiter als der Verlust eines EU-Mitgliedstaates, ist naiv. Politik
kann Jahrzehnte lang völlig abgekoppelt vor sich hin regieren, meist gegen den
eigentlichen Souverän. Das Volk scheint sich für seine Elite kaum zu
interessieren. [Quelle: KenFM] JWD
Doch dieser für die herrschende Klasse bequeme Zustand hat nicht nur Vorteile
für sie. Ihnen kommt das abhanden, was man den Kontakt zu Straße nennt. Dekadenz
macht sich breit. Das ist der Anfang vom Ende...
Quelle: KenFM | veröffentlicht
06.07.2016
KenFM am Telefon: Peter König zum Brexit und Scheitern der
Eliten
...In der jüngsten deutschen Geschichte konnte man diesen Effekt und seine
enorme Dynamik zuletzt beim Zerfall der DDR erkennen. Als die Bürger das Land
mit der längsten Betonpraline der Welt z.B. über die Grüne Grenze Ungarns in
Scharen verließen und vor den Botschaften der BRD Flüchtlingslager entstanden,
waren es vor allem politische Symbole, die die Kettenreaktion und damit das Ende
der DDR auslösten. Etwa der Besuch des damaligen Deutschen Außenministers
Hans-Dietrich Genscher auf einem Balkon in Prag.
Der Brexit könnte ein ähnliches Potential entfalten. Was die Briten können,
können die Griechen, die Franzosen, die Österreicher, die Spanier oder
Portugiesen auch!
Warum sich weiter von einer EU gängeln lassen, die über Brüssel den Bürgern
nicht nur Daumenschrauben anlegt, sonder die vor allem das verrät, was Europa
maßgeblich nach der Französischen Revolution geprägt hat – der Wunsch nach
Freiheit.
Brüssel ist das Gegenteil von Freiheit. Hier hat vor allem der Bürger Europas
kaum etwas zu melden. Chef am Set sind eher Großkonzerne aus Übersee.
Wo Brüssel drauf steht, ist meist Washington und Wall Street drin. Spätestens
seit TTIP ist klar: Europa ist eine Mogelpackung, die nur durch das vollständige
Weglassen der permanent beschworenen Transparenz auf das jetzige Niveau sinken
konnte.
Es gärt schon lange in der Union, und die Köpfe in Brüssel erinnern eher an
Bücklinge amerikanischer Großkonzerne, denn an Europäische Staatsmänner.
Immer mehr Bürger in der EU haben schlicht keinen Bock mehr auf dieses zum
Narren gehalten werden, und die damit einhergehende Demontage der Demokratie.
Sie wollen raus aus dem Zwangsbündnis, aber sie wollen auch ihre lokales
politischen Personal loswerden, das vor allem durch Mittelmaß und Verrat glänzt.
Der Brexit ist daher weit mehr als eine EU ohne England, denn die EU und die
NATO haben eine Menge miteinander zu tun. Wer mit der EU geködert wird, bekommt
sehr schnell Besuch von Vertretern der NATO – und die hat sich längst zu einem
Angriffsbündnis gewandelt, das auch mit Krieg auf dem Europäischen Kontinent
keine Probleme mehr hat.
Der Brexit hat neben er EU eben auch die NATO in Frage gestellt. Das aber kann
nicht im Sinne Washingtons sein. Die NATO ist auch ein Abnehmer amerikanischer
Rüstungsgüter und wird noch gebraucht, um neben Europa auch Russland und China
in Schach zu halten.
Wären die britischen Eliten doch nicht auf die Schnapsidee gekommen, das eigene
Volk zur EU zu befragen, nur um sich untereinander zu profilieren. Aktuell
unternimmt D.C. alles, um die Folgen des Brexit einzudämmen. Ob das britische
Parlament auf Drängen der USA die Wahl der Briten am Ende vielleicht für
ungültig erklärt? Begründung: Nicht gut für England! Vielleicht wurde ja auch
falsch ausgezählt?
KenFM spricht mit Peter König über Europa nach dem Brexit. König ist Schweizer
und hat 30 Jahre für die Weltbank gearbeitet. Seine Einschätzung über diese
Organisation kommt der der EU sehr nahe. Korrupt und vom Dollar kontrolliert.
Nichts währt ewig. Schon gar keine Währungsunion. Dank des Internets gelingt es
den gelenkten Massenmedien immer weniger, die Bürger im Sinne der Eliten zu
erziehen.
Widerspruch ist die höchste Form des Patriotismus. [...]
28.06.2016 [Quelle: voltairenet.org] «Die Kunst des Krieges» NATO-Exit - Lebensnotwendig!
Die Reaktionen der NATO auf den Brexit müssen als Auswuchs der US-Visionen über
die Allianz verstanden werden. Während diese zu Anfang die Funktion hatte, die
UdSSR auf Distanz zu halten, hat sie inzwischen keine Kriegswichtige Funktion
mehr, da Russland unterdessen die konventionelle Übermacht hat. Die einzige
Aufgabe der NATO besteht jetzt in der miliitärischen Besetzung West- und
Zentral-Europas durch die USA, die zur Rechtfertigung eine Anti-Russland
Hysterie benötigt.
Von Manlio Dinucci | Voltaire
Netzwerk | Rom (Italien) | 28. Juni 2016
Quelle: voltairenet.org (verlinkt)
Während die politisch-mediale Aufmerksamkeit auf den Brexit und weitere mögliche
Abspaltungen der EU konzentriert ist, erhöht die NATO in der generellen
Unaufmerksamkeit Präsenz und Einfluss in Europa. Generalsekretär Jens
Stoltenberg, versichert, nachdem er zur Kenntnis genommen hatte "das britische
Volk hat sich dazu entschieden die EU zu verlassen", dass "Grossbritannien seine
Führungsrolle in der NATO beibehalten wird". Er unterstreicht ebenso, dass
angesichts der wachsenden Instabilität und Ungewissheit, "die NATO wichtiger
denn je ist, sowohl als Kooperationsbasis unter europäischen Verbündeten, wie
auch zwischen Europa und Nord-Amerika".
Im Augenblick, wo die EU sich aufspaltet und durch die Rebellion breiter
Volksschichten, geschädigt von einer "gemeinschaftlichen" Politik und unter der
Auswirkung ihrer eigenen inneren Rivalitäten, Teile verliert, positioniert sich
die NATO, ausdrücklicher denn je, als Basis einer Union unter europäischen
Staaten. Letztere finden sich auf diese Weise den USA noch mehr unterworfen und
vor deren Karren gespannt, welche auf diese Weise ihre Führungsrolle in dieser
Allianz verstärkt.
Der NATO-Gipfel der Staatschefs in Warschau, der vom 8-9. Juli stattfinden wird,
ist durch ein Treffen der Verteidigungsminister (13 - 14 Juni) vorbereitet
worden. Dieses wurde erweitert um die Ukraine obwohl diese noch nicht offiziell
Mitglied der Allianz ist. Bei diesem Treffen wurde beschlossen, die
"vorgeschobene Präsenz" in Ost-Europa zur russischen Grenze hin, durch den
rotierenden Aufmarsch von vier mulitnationalen Batallionen in den baltischen
Staaten und Polen, zu verstärken.
Dieser Aufmarsch kann kurzfristig erhöht werden, wie dies die Übung
"Speerspitze", während derer tausend Soldaten und 400 Militärfahrzeuge innerhalb
von vier Tagen von Spanien nach Polen verlegt wurden, gezeigt hat. Mit demselben
Ziel wurde beschlossen. auch die maritime Präsenz der NATO in der Ostsee und im
Schwarzen Meer, bis an die Grenzen russischer Territorialgewässer zu erhöhen.
Gleichzeitig wird die NATO planen noch mehr Kräfte, inclusive
AWACS-Radarflugzeuge, im Mittelmeer, dem Mittleren Orient und in Afrika
einzusetzen.
Bei demselben Treffen haben die Verteidigungsminister sich verpflichtet, 2016
die Rüstungsausgaben der NATO um mehr als 3 Mrd $ zu erhöhen (die, nur für die
Verteidigungsbudgets, anwachsen auf mehr als die Hälfte der Weltweiten
Rüstungs-Ausgaben) und die Erhöhung in den nächsten Jahren weiter zu steigern.
Das also sind die Vorbereitungen für den bevorstehenden Gipfel in Warschau der
sich drei Schlüsselaufgaben gibt:
"Die Abschreckung verstärken" (d.h. NATO-Atomwaffen in Europa)
"Über die Grenzen der Allianz hinaus Stabilität auszustrahlen" (d.h.
Einsatzkräfte in den Mittleren Orient, Afrika und Asien auch über die Grenze
Afghanistans hinaus ausrücken zu lassen)
"Ausweitung der Kooperation mit der EU" (d.h. noch mehr EU-Einsatzkräfte in
der NATO unter US-Ober-Kommando)
Die EU-Krise, die mit dem Brexit aufgetreten ist, erleichtert das Projekt von
Washington: Die NATO auf ein höheres Niveau zu führen durch Schaffung eines
militärischen, politischen und wirtschaftlichen Blocks (über TTIP) USA-EU, wie
immer unter US-Oberbefehl, in Opposition zur aufstrebenden Eurasischen Region,
gegründet auf die Chinesisch-Russischen Allianz. In diesem Rahmen ist die
Zusicherung von Premierminister Renzi im Forum von St. Petersburg "das Wort
Kalter Krieg ist aus der Geschichte und außerhalb der Realität und dass die EU
und Russland wieder exzellente Nachbarn werden können" von grotesker Tragik.
Die
Beerdigung der Gaspipeline "South-Stream" Russland-Italien wie auch die
Sanktionen gegen Russland, alle beide auf Anordnung von Washington, haben
Italien bereits Milliarden Euro Verluste gebracht. Und die neuen in St.
Petersburg unterzeichneten Verträge können in jedem Augenblick auf dem verminten
Geländer der NATO-Eskalation gegen Russland zur Explosion gebracht werden. An
dieser ist die Regierung Renzi, welche, obwohl sie den Kalten Krieg als
außerhalb der Wirklichkeit deklariert, beteiligt durch ihre Kollaboration bei dem
in Stellung bringen neuer US-Atombomben in Italien für einen Angriff gegen
Russland.
25.06.2016 12:00 Interview mit Wirtschaftsexperten Peter König -
„Zwangsglobalisierung & gangbare Auswege“
Peter König war über 30 Jahre als Ökonom für die Weltbank tätig und hat vor
allem Wasserprojekte in vielen Entwicklungsländern auf den unterschiedlichen
Kontinenten realisiert. Als Profi und Insider packt er im anschließenden
Interview aus und nimmt dabei kein Blatt vor den Mund. Er benennt sehr klar, wer
seiner Meinung nach „Ross und Reiter“ sind, und welche Ziele sie verfolgen. [Quelle:
kla.tv] JWD ..weiterlesen