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07.10.2015 00:00
Putins & Obamas Friedenspolitik im Vergleich
Rückblick auf eine Sendung von 'kla.tv' zur UNO-Vollversammlung vom 15.9. - 3.10.2015 - Seit dem 15. September findet in New York die 70. UNO-Vollversammlung statt. Anlass sind die verschiedenen globalen Krisen und Herausforderungen. Sowohl der US-amerikanische Präsident Obama wie auch der russische Präsident Putin legten in ihren Reden ihre Einschätzungen und Lösungsansätze dar. Äußerst aufschlussreich ist hierbei der direkte Vergleich beider Reden, insbesondere, die unterschiedlichen Vorgehensweisen unter die Lupe zu nehmen. [Quelle: kla.tv] JWD


Quelle: kla.tv  |  veröffentlicht 30.09.2015

Die Rede des russischen Präsidenten Wladimir Putin zeichnete sich sowohl durch glasklare Sachlichkeit als durch eine werbende Vision aus. Nämlich die Vision, zu einer gemeinsamen Grundlinie und dem gemeinsamen Handeln zurückzufinden - als Basis zur nachhaltigen Sicherung des Weltfriedens.

Putin erinnerte daran, dass die Vereinten Nationen 1946 unter dem Eindruck zweier Weltkriege mit Zig-Millionen Toten entstanden seien als eine Plattform, um unterschiedlichste Ansichten zu einigen und als Instrument, um im gemeinsamen Schulterschluss den Weltfrieden zu sichern. Putin betonte, dass die Freiheit der einzelnen Bürger und ebenso die Souveränität der Nationen nur in der Wahrung der gegenseitigen Akzeptanz und der gemeinsamen Beratung garantiert seien.

Dem gegenüber war die Rede von US-Präsident Obama von einem ganz anderen Geist und Tenor geprägt. Nur ein Beispiel: Obama nannte Assad einen "Tyrannen", mit dem man nicht zusammenarbeiten könne. Obamas Haltung erscheint jedoch zweifelhaft, da die syrische Armee von Präsident Assad und die Kurdenmilizen die einzigen Bodenkräfte sind, die wirklich den Islamischen Staat und andere Terrororganisationen bekämpfen. Ansonsten sind die USA auch nicht gerade zimperlich, wenn es um die Auswahl ihrer Verbündeten geht. Man denke an dieser Stelle nur an die Allianz mit Saudi-Arabien.

Obama fragt weiter: "Ist es sinnvoll, mit Assad zusammenzuarbeiten“ und hängt dieser Frage sogleich die Behauptung bzw. Anklage an, dass Assad jemand sei, „der Fassbomben auf seine Bevölkerung wirft?" Diese Behauptungs- und Verklagungsstrategie findet sich wie ein Roter Faden in der gesamten US-Außenpolitik wieder. Mit der Brutkastenlüge sowie der Behauptung, der Irak besitze Giftgaswaffen, starteten die USA ihre Kriege gegen den Irak. Und das im Alleingang ohne gemeinsame Beratung in einer UN-Vollversammlung. Präsident Assad stellte die Gegenfrage, was denn sein Ziel sein solle, wenn er angeblich seine eigenen Leute bombardiere. Ergänzend stellt sich ebenso unweigerlich die Frage, wer denn von allen Nationen die meisten Bomben auf Zivilisten abwirft? Doch wohl die amerikanische Luftwaffe, die aktuell in 14 Kriegen weltweit aktiv ist.

Fernerhin und quasi als Krönung benannte Obama China, Russland und den Iran weiterhin als Feinde der USA. Und den Islam als „nicht mit Frieden kompatibel.“ Diese destruktive Einschätzung lässt aufhorchen und befürchten, dass es keinen anhaltenden Frieden gibt, solange sich die US-Regierung die alleinige Entscheidungsgewalt nimmt.

Präsident Putin markierte in seiner Rede deutlich diese Strategie der USA und ihrer Verbündeten, allerdings ohne diese direkt beim Namen zu nennen oder anzugreifen. Indem sich Präsident Putin aller Anklage und Polemik enthielt, auch wenn sie an dieser Stelle vielleicht sogar angebracht wäre, unterstrich er seine werbende Friedensbemühung. So stellte Putin den Mitgliedern der UN-Generalversammlung deutlich vor Augen, wie wichtig angesichts der aktuellen Nahost- und Flüchtlingskrisen die gemeinsame Beratung im Rahmen der Vereinten Nationen sei. Russland erkenne genau hier den wunden Punkt für den Weltfrieden und sei daher mit ganzer Kraft bemüht, einen vollständigen gemeinsamen Konsens aller Nationen herbei zu führen. Putin unterstrich, was für ein extrem gefährliches Unternehmen es sei, ohne Absprache im Alleingang zuzuschlagen, wie es seit einiger Zeit durch das neue globale Machtzentrum – Putin meint damit die USA und deren Verbündete - vermehrt geschah. Denn das Aufgeben der Bemühungen um diesen Konsens mit allen Nationen führe letztlich zur Gewaltherrschaft einer elitären Minderheit zu Lasten der Gleichheit und Souveränität aller Nationen.

Als Beispiel hierzu erinnerte Putin an die aggressive Einmischung der USA und ihrer Verbündeten in die nationale Souveränität der Staaten Nordafrikas und des Nahen Ostens. Dies geschah im Alleingang, das meint ohne den gemeinsamen Konsens aller Nationen. Statt des versprochenen Triumphs der Demokratie und des Fortschritts habe man nun Gewalt, Armut und eine soziale Katastrophe erhalten. Vor allem durch das gezielte Auffüllen der destabilisierten Staaten mit militanten und terroristischen Gruppierungen wie dem Islamischen Staat. Das Unterstützen solcher terroristischer Gruppierungen durch die USA sei ein brandgefährliches Unterfangen zu Lasten des Weltfriedens.

Mit demselben Tenor der Zusammenarbeit und des Konsenses aller Nationen besprach Präsident Putin fernerhin die Lösung der Flüchtlingsproblematik, der Ukraine-Krise, die globale wirtschaftliche Integration und die Bewältigung der globalen Umweltprobleme. Putin beendete seine Rede mit seiner Zuversicht, dass durch eine strategische Zusammenarbeit eine neue globale Konfrontation vermieden und die Welt stabil und sicher werde. Diese strategische Zusammenarbeit ermögliche die Entwicklung aller Staaten und Völker.

Da im Gegensatz zu Obamas Rede die Rede von Präsident Putin in den westlichen Mainstream-Medien entweder gar nicht oder verzerrt wiedergegeben wird, senden wir seine Rede nun im russischen Originalton mit deutscher Übersetzung, damit Sie sich selbst Ihr Urteil bilden können. (..nach oben zum Video)

Link zum Originaltext bei ' klagemauer.tv ' ..hier


Hinweis:
Bei ' luftpost-kl.de ' ist das Skript der Rede in deutscher Übersetzung als PDF aufrufbar  ..hier


Passend zum Thema:

29.09.2015 [Quelle: RT Deutsch]
Putin im Interview:
„Bei uns gibt es keine  Obsession,
dass Russland eine Supermacht sein muss"

Russland habe keine „imperiale Ambitionen“ und das Image eines „Mannes mit freiem Oberkörper auf einem Pferd“ diene nicht dazu, das vermeintliche Bild von Stärke zu kultivieren, sondern mehr einen gesunden Lebensstil zu verkörpern, sagte der russische Präsident Wladimir Putin im Fernsehinterview mit CBS.


Quelle: RT Deutsch  | veröffentlicht 29.09.2015


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