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13.06.2014 13:55
Irak steckt in neuem Bürgerkrieg
Elf Jahre ist es her, da ist der irakische Präsident Saddam Hussein durch die USA gestürzt worden. Die letzten amerikanischen Truppen zogen 2011 ab. Was sich seitdem dort ereignet, hat in diesen Tagen eine neue Dimension der Gewalt erreicht. Im Norden Iraks rücken Truppen der ISIL oder auch ISIS genannt vor. Ihr Name ist Programm. Sie wollen einen islamischen Staat im Irak und in Syrien. Hendrik Polland im Interview mit Dr. Hans Krech, Geschäftsführer des wissenschaftlichen Forums für internationale Sicherheit an der Führungsakademie der Bundeswehr in Hamburg. [Quelle: german.ruvr.ru] JWD

Die ISIL gilt als islamisch-fundamentalistische Organisation, die extremistischer sein soll als al-Qaida. Auch einige deutsche Kämpfer sollen ihr zum Beispiel in Syrien angehören. Für diejenigen, die bisher nur wenig über die Gruppe gehört haben: Seit wann und wodurch ist die ISIL zum ersten Mal in Erscheinung getreten?

Ursprünglich ist sie gegründet worden unter dem Namen al-Qaida im Irak. 2004 entstanden. Sie hat dann dort gegen die US-Truppen und die entstehenden irakischen Truppen gekämpft und kämpft auch jetzt im Verbund mit anderen irakischen Untergrundgruppen. Diese Gruppierungen standen gestützt auf den sunnitischen Teil der Bevölkerung 2006 im Irak vor einem Sieg über die US-Truppen. Sie sind nur gestoppt worden durch die Anwendung der neuen amerikanischen Aufstandsbekämpfungsstrategie. Das hat dazu geführt, dass etwa 80.000 Aufständische übergelaufen sind. Natürlich nicht die Al Kaida-Kämpfer. Über 12.000 Al-Kaida sind dadurch getötet worden.

Der Irak ist lange Zeit kein Thema mehr in der öffentlichen Wahrnehmung gewesen. Durch den Vormarsch rückt der Konflikt wieder in den Vordergrund. War der Vormarsch der ISIL-Truppen für Sie voraussehbar?

Ja, selbstverständlich. Die Nato hat das relativ genau gewusst. Bereits im Jahr 2008 ist ein Plan sichergestellt worden durch US-Soldaten im Irak. Darin steht, wie sie es schaffen wollen, wieder in die Offensive zu kommen. Das Wichtigste war, einen Bürgerkrieg zwischen der sunnitischen und schiitischen Bevölkerung zu provozieren durch ständige Nadelstiche gegen Schiiten, um sie zu blutigen Gegenangriffen zu verleiten. Das scheint ihnen im Moment zu gelingen.

Die ISIL soll gut 100 Kilometer vor Bagdad stehen, der irakischen Hauptstadt. Sie hat die zweitgrößte Stadt Mossul eingenommen und die Provinzhauptstadt Tikrit. Sie soll bisher kaum mit militärischem Widerstand zu tun gehabt haben. Ist die Armee nicht gut genug ausgerüstet?

Das ist eine schwierige Frage. [...]

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