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22.05.2014 22:30
Militaristischer Humbug
Der US-Publizist Paul Craig Roberts wirft den Politikern vor, mit der Glorifizierung im Krieg getöteter Soldaten nur die Geschäfte der Kriegsgewinnler kaschieren zu wollen. - Wussten Sie, dass 85 bis 90 Prozent der Kriegsopfer am Kampf unbeteiligte Zivilisten sind? Dieses Ergebnis hat ein aus neun Forschern bestehendes Team in der im Juni 2014 erscheinenden Nummer des American Journal of Public Health (.hier) veröffentlicht. [Quelle: Luftpost-KL] JWD

Die im Krieg gefallenen Soldaten bilden nur einen geringen Teil der menschlichen Opfer und verursachen auch nur relativ geringe wirtschaftliche Folgekosten. Mit Kriegen kann das Leben von Zivilisten nicht geschützt werden. Auch die Behauptung, dass sich die Soldaten für uns opfern, ist verlogen. Die größten Opfer bringt die nicht am Kampf beteiligte Zivilbevölkerung. Daran sollten Sie denken, wenn wir in sechs Wochen am 4 Juli (den Unabhängigkeitstag) begehen. Der 4. Juli ist der wichtigste staatliche Feiertag der USA, weil an diesem Tag die Unabhängigkeit der USA von Großbritannien gefeiert wird.

Am 4. Juli 1776 erklärten die Gründerväter der USA 13 britische Kolonien zu einem unabhängigen Staat, in dem die bisher nur für die englischen Verwaltungsbeamten des Königs Georg geltenden Rechte für alle (weißen) Bürger gelten sollten. [Tatsächlich hat der Second Continental Congress (.hier) schon am 2. Juli für die Unabhängigkeit gestimmt, und die Historiker streiten sich noch immer darüber, ob die Unabhängigkeitserklärung schon am 4. Juli oder erst am 2. August unterzeichnet wurde.]

An der Abstimmung über die Unabhängigkeitserklärung durften sich britische Staatsangehörige nicht beteiligen. Legt man die Einschätzung Washingtons zu den Referenden auf der Krim und in den ehemaligen russischen Territorien Donezk und Luhansk in der Ostukraine zugrunde, war auch die amerikanische Unabhängigkeitserklärung „unzulässig und illegal“.

Am 4. Juli werden wieder überall in den USA patriotische Reden über unsere Soldaten gehalten, die (angeblich) ihr Leben für ihr Land geopfert haben. Für informierte Menschen klingen solche Aussagen äußerst unglaubwürdig. Mir fällt es sehr schwer, Beispiele dafür zu finden, dass Soldaten ihr Leben für unser Land gegeben haben.

Smedley Butler, ein General der US-Marineinfanterie, der das gleiche Problem hatte, sagte einmal, seine Soldaten seien gefallen, damit die United Fruit Company die Kontrolle über Mittelamerika übernehmen konnte. General Butler wies auch darauf hin, dass Krieg ein "verbrecherisches Geschäft" sei, denn die Teilnahme der USA am Ersten Weltkrieg habe 21.000 US-Amerikaner zu neuen Millionären und Milliardären gemacht. Mit seiner Äußerung, Krieg sei ein "verbrecherisches Geschäft", wollte Butler ausdrücken, dass sich wenige Kriegsgewinnler am Tod von Millionen Menschen bereichern.

Nach dem Artikel im American Journal of Public Health sind allein im 20. Jahrhundert 190 Millionen Menschen direkt und indirekt durch Kriegseinwirkung umgekommen. 190 Millionen Tote sind 60 Millionen mehr Menschen als die gesamte US-Bevölkerung in meinem Geburtsjahr zählte. Der einzige auf US-Boden ausgefochtene Krieg war der Sezessionskrieg gegen die Südstaaten. In diesem Krieg ließen vor allem gerade vom Schiff gekommene irische Einwanderer ihr Leben für das US-Imperium.

Als der Süden erobert war, wurden die Unionstruppen auf die Indianer in den großen Ebenen gehetzt und brachten sie zum größten Teil um. Das Imperium geht über Leichen. Das war schon immer das vorherrschende Prinzip Washingtons. Die USA haben ihre Kriege fast ausschließlich in anderen Ländern geführt – in Kuba, Haiti, Mexiko, auf den Philippinen, in Japan, Deutschland, Korea, Vietnam, Panama, Afghanistan, im Irak, in Libyen, Syrien und Somalia. Washington greift sogar Länder an, mit denen die USA nicht im Krieg liegen – wie Pakistan und den Jemen – und lässt in anderen Stellvertreterkriege führen.

In dem bereits zitierten Artikel steht auch: „Die USA haben zwischen dem Ende des Zweiten Weltkriegs und 2001 insgesamt 201 Militäroperationen im Ausland durchgeführt, und danach machten sie weiter – nicht nur in Afghanistan und im Irak.“ Keiner dieser Kriege und keine dieser Militäroperationen hatte irgendetwas mit der Verteidigung der Bevölkerung der USA gegen Bedrohungen aus dem Ausland zu tun. Noch nicht einmal von Japan oder Deutschland ging eine Bedrohung für die USA aus.

Weiterlesen im übersetzten Originaltext bei ' luftpost-kl.de ' ..hier

 
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