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20.09.2013 14:05
Maybrit Illners reaktionäre Schwafelrunde eine Zumutung für aufgeklärte Menschen
ARD gestern - Es war einmal ein Preußenkönig, der, als man ihm berichtete wie elend es dem Volk ginge und dass es kein Brot zu essen hätte, mit einer abfälligen Handbewegung meinte, es solle sich dann halt mit Kuchen ernähren. - Den Junkern, der preußischen Oberschicht war es recht, konnten sie doch das Volk weiterhin schlechter als ihr Vieh behandeln. Solche Junker der Neuzeit saßen gestern in der Runde bei Illner und konnten im hauptsächlich vom Volk finanzierten öffentlich-rechtlichen Fernsehen, 65 Minuten Wahlpropaganda für ihre Königin Merkel machen. JWD

„Kampf ums Kanzleramt – überrascht Deutschland sich selbst?“ -, hieß der Titel dieser Propaganda-Show drei Tage vor Bundestagswahl. Die Gästerunde wurde sicherlich sorgfältig und zielorientiert  im Hinblick auf  die geplante Intention der Veranstaltung zusammengestellt.

Chefredakteure Giovanni di Lorenzo („Die Zeit“), Roland Tichy („Wirtschaftswoche“) und Jörg Quoos („Focus“), die Autorin Franziska Augstein („Süddeutsche Zeitung“) und der Kolumnist Hajo Schumacher waren zugegen.

Die Plattheit und Flachheit der dargebotenen Argumente war mehr als erschreckend. Wenn diese Personen die "Creme de la Creme" des Deutschen Journalismus sein sollten, dann "Gute Nacht".

Völlig kritikunfähig und oder -unwillig wird alles ignoriert was nicht in das neoliberale Menschenbild dieser Damen- und Herrschaften passt. Fehler im herrschenden Wirtschaftssystem, oder ernsthafte Analyse der wirtschaftlichen und der großteils damit zusammenhängenden gesellschaftlichen Probleme, kommen in der Denke dieser Leute nicht vor. Steuern zahlen wollen die natürlich auch nicht.

Ach ja, eine (Schein)Alibi-Frau, die scheinbar nicht so ganz in Bild passte, gab es auch noch. Es war eine bekennende Nichtwählerin mit Namen Andrea Hanna Hünniger, die achtundzwanzig Jahre alt ist und als freie Journalistin arbeitet. Warum sie noch nie zur Wahl gegangen ist erklärte sie damit, dass sie sich bei den Angeboten der Parteien immer vorkommt, „wie eine Vegetarierin an der Fleischtheke“. Ihre Generation sei zu klein im Verhältnis zu der Generation der Rentner, weshalb es keinen Sinn mache, zur Wahl zu gehen. - Auch mit dieser Dame wurden also unwidersprochen neoliberale Ressentiments geschürt.

Bei der Auseinandersetzung mit ihrer Haltung konnte dann auch ein gutes Stück der Sendezeit verbraten werden.


Screenshot | Link zu ard.de ..hier


Video zum Abgewöhnen bei ' ard.de ' ..hier


Empfehlung:

20.09.2013
Ökonomen und Lebenslügen
Ökonomen tun gerne so, als wäre ihr Geschäft die Verbreitung objektiven wirtschaftlichen Sachverstands. „Wissenschaftlich fundiert, nicht politisch sollen die Empfehlungen für die Wirtschaftspolitik sein“, sagte der neue Chef des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW) in Berlin, Marcel Fratzscher in seinem Einstandsinterview dem Handelsblatt. Er wolle, dass die Forschungsergebnisse des Instituts politisch neutral sind.

Fratzscher drückt damit die Lebenslüge der heutigen Ökonomen aus. Ihre Vorgänger haben zu Anfang des 20. Jahrhunderts scheinbar das Politische aus dieser Sozialwissenschaft verbannt, wie es im ursprünglichen englischen Namen „Political Economy“ zum Ausdruck kommt. In Wahrheit habe sie das Politische ihres Fachs aber nur so tief im Fundament der grundlegenden Annahmen vergraben, dass heutige Ökonomen nicht einmal mehr erkennen, dass sie die Interessen der Bezieher von Kapitaleinkommen zu Lasten der Interessen der Arbeitnehmer vertreten.

Sie bilden sich tatsächlich ein, sie betrieben werturteilsfreie Wissenschaft. Da es bei der Ökonomik um Menschen und um Gruppen geht, die versuchen, ihre Ziele zu erreichen, manchmal gemeinsam, oft aber in Konkurrenz zueinander, ist schwer zu sehen, wie Ökonomik unpolitisch sein kann. Es kann keine Effizienz oder ökonomische Vernunft bei der Verfolgung von Zielen geben, ohne dass man definiert, wessen Ziele man sich im Konfliktfall zu Eigen macht. [..]

Weiterlesen im Originalartikel bei ' gazette.de ' (PDF) ..hier


 
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