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14.07.2013 15.45
Edwart Snowden - Ich bereue nichts
Snowden wiederholte in Moskau seine Auffassung, dass die US-Überwachungsprogramme "illegal" und "unmoralisch" seien, und erklärte, er habe vor seinen Enthüllungen eine "moralische Entscheidung" getroffen.. [Quelle: luftpost-kl.de]  JWD

Hallo. Mein Name ist Ed Snowden. Vor etwas mehr als einem Monat hatte ich eine Familie, ein Haus im Paradies und ein angenehmes Leben. Ich hatte auch die Möglichkeit, mich ohne jede (richterliche) Genehmigung in Ihre gesamte Kommunikation einzuklicken, sie abzuspeichern und mitzulesen – die (elektronische) Kommunikation jedes einzelnen Nut- zers, (fast überall und) zu jeder Zeit. Das ist die Macht, mit der man in das Leben von Menschen eingreifen kann.

Mit dieser Macht wird auch das Recht gebrochen, gegen den 4. und 5. Zusatzartikel der Verfassung der USA (..hier) und gegen den Artikel 12 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte (..hier) verstoßen; außerdem ist ein derart massives und umfassendes Überwachungssystem in zahlreichen Statuten und Verträgen ausdrücklich verboten. Obwohl nach der US-Verfassung solche Ausforschungsprogramme illegal sind, behauptet meine Regierung, dass sie durch geheime Gerichtsentscheidungen, die der Welt vorenthalten werden, doch irgendwie legitimiert seien. Diese Entscheidungen stehen im Widerspruch zu elementaren Prinzipien der Rechtmäßigkeit, die vorschreiben, dass Gerichtsurteile auch überprüfbar sein müssen.

Unmoralische Handlungen können durch Entscheidungen eines Geheimgerichts nicht moralischer gemacht werden. Ich halte mich an einen Rechtsgrundsatz, der 1945 im Nürnberger Prozess (gegen die Hauptkriegsverbrecher) aufgestellt wurde (1): "Individuen haben auch internationale Verpflichtungen, die über der Verpflichtung zum Gehorsam gegenüber ihrem eigenen Staat stehen. Deshalb haben einzelne Bürger die Pflicht, gegen die Gesetze ihres Staates zu verstoßen, wenn sie dadurch Verbrechen gegen den Frieden und gegen die Menschheit verhindern können." Nach diesem Rechtsgrundsatz bin ich verpflichtet, etwas gegen die kriminellen Handlungen (der US-Regierung) zu unternehmen.

Ich will mich nicht bereichern. Ich will keine Staatsgeheimnisse der USA verkaufen. Ich paktiere auch nicht mit ausländischen Regierungen, um mich in Sicherheit zu bringen. Es geht mir nur darum, alles, was ich weiß, der Öffentlichkeit zur Kenntnis zu bringen; was uns alle angeht, können wir auch alle öffentlich bei vollem Tageslicht diskutieren. Dafür bitte ich die Welt um Gerechtigkeit. Meine moralische Entscheidung, die Öffentlichkeit über die Ausspähung zu unterrichten, die uns alle betrifft, kommt mich teuer zu stehen; aber sie war richtig, und ich bereue nichts.

Seither versuchen die Regierung und die Geheimdienste der USA, ein Exempel an mir zu statuieren, um andere davon abzubringen, sich auch zu offenbaren. Sie haben mich staatenlos gemacht und machen Jagd auf mich, weil ich ihre Überwachungspraktiken enthüllt habe. Die US-Regierung hat mich auf die Liste der Personen gesetzt, die von Verkehrsflugzeugen nicht mehr mitgenommen werden dürfen. [..]

Weiterlesen im vollständigen Artikel bei ' luftpost-kl.de ' (PDF) ..hier  | Originaltext ' informationclearinghouse ' ..hier


(1) Amtlicher Wortlaut des Urteils in deutscher Sprache ..hier


14.07.2013
Journalist über NSA-WhistleblowerSnowdens -  Datenschatz ein Albtraum für die USA
Edward Snowden hat mit seinen Enthüllungen über die Datenspionage der NSA die USA bereits stark in Bedrängnis gebracht. Jedoch soll er noch eine ganze Menge mehr brisanter Dokumente besitzen und könnte innerhalb einer Minute den USA enorm schaden. Sein Ziel ist jedoch ein anderes.

Der US-Computerexperte Edward Snowden hat laut einem ihm nahestehenden Journalisten weitere Informationen, deren Veröffentlichung enormen Schaden für die USA anrichten würde. „Snowden hat ausreichend Informationen, um in einer Minute mehr Schaden anzurichten, als irgendjemand es in der Geschichte der USA getan hat“, sagte der US-Journalist Glenn Greenwald in einem am Samstag in der argentinischen Zeitung „La Nacion“ veröffentlichten Interview. Greenwald hatte in der britischen Zeitung „The Guardian“ die ersten Enthüllungen Snowdens zum US-Programm Prism zur Überwachung der Telefon- und Internetkommunikation veröffentlicht.

Der frühere Mitarbeiter des US-Geheimdiensts NSA habe noch „eine enorme Menge Dokumente, die der Regierung der USA schweren Schaden verursachen würden, wenn sie veröffentlicht würden“, sagte Greenwald. Dies sei jedoch nicht das Ziel von Snowden, betonte der Journalist, der weiterhin in Kontakt mit Snowden steht. Sein Ziel sei es vielmehr, die Risiken der Informatikprogramme aufzuzeigen, die Menschen weltweit benutzen, ohne zu wissen, was sie sich aussetzen, und ohne „bewusst akzeptiert zu haben, ihr Recht auf den Schutz des Privatlebens aufzugeben“, sagte Greenwald. [..]   [Quelle: focus.de ..hier]


 
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