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01.05.2013 00:00
Labor Day -
Warum Hexen am Tag der Arbeit tanzen -
wer hat ihn denn erfunden?

Der 1. Mai lässt sich als Kampftag der Arbeiterbewegung zur Einführung eines Acht-Stunden-Tages bis in das Jahr 1865 zurückverfolgen. Straßenfeste, aber auch Demonstrationen und Kundgebungen kennzeichnen den Labor Day von Anfang an. Der 1. Mai ist in Deutschland seit 1933 gesetzlicher Feiertag. Als "Tag der Arbeit", "Maifeiertag", aber vor allem als "Kampftag der Arbeiterklasse" hat er eine lange Tradition.  JWD

 
   
Die Geschichte des 1. Mai begann im Jahre 1865 zum Ende des Bürgerkriegs in Amerika. Dort erhoben Gewerkschaften erstmals die Forderung nach der Einführung eines Acht-Stunden-Tages. Bis in die 1860er Jahre waren elf bis dreizehn Stunden Arbeitszeit bei einem Tageslohn von 3,- $ in den US-Betrieben die Regel. (Da kann man sich vorstellen von was die Neoliberalen heute so träumen)

Moving day (Heuer and Fire zum Stichtag)
Am 1. Mai 1886 traten rund 400.000 Beschäftigte aus 11.000 Betrieben der USA in einen mehrtägigen Generalstreik, um die Forderung nach einer täglichen Arbeitszeit von acht Stunden durchzusetzen. Man wählte den 1. Mai, da er in den USA als "Moving day" galt - als Stichtag für den Abschluss und die Beendigung von Verträgen. An diesem Tag sollte der Acht-Stunden-Tag verbindlich in die Verträge aufgenommen werden.

In Chicago endeten die mehrtägigen Streiks am Haymarket in einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Demonstranten und der Polizei, bei der mehrere Menschen verletzt wurden und starben. 1889 wurde zum Gedenken der Opfer des "Haymarket Riot" in Chicago der 1. Mai als "Kampftag der Arbeiterbewegung" ausgerufen. [1]

[Auszug Wikipedia]: [..] Anfang 1886 rief die nordamerikanische Arbeiterbewegung zur Durchsetzung des Achtstundentags zum Generalstreik am 1. Mai auf – in Anlehnung an die Massendemonstration am 1. Mai 1856 in Australien, welche ebenfalls den Achtstundentag forderte. Der 1. Mai war traditionell auch der moving day, an dem öfter Wechsel im Beruf oder Wohnort durchgeführt wurden. Es kam darauf zu Massenstreiks und Demonstrationen in den Industrieregionen.
 

 

Dieser Schnitt von 1886 war die meist-verbreitete Illustration der Haymarket-Affäre. Er zeigt fälschlicherweise Samuel Fieldens Ansprache, die Bombenexplosion und die gleichzeitig stattfindende Straßenschlacht.
[Quelle: Wikipedia ..hier]



Die sieben zum Tode verurteilten Anar-chisten. Der nicht abgebildete Achte wurde zu 15 Jahren Zuchthaus verurteilt.
[Quelle: Wikipedia ..hier]
 

Auch in einer Chicagoer Fabrik für landwirtschaftliche Geräte erklärten sich zu dieser Zeit die Mehrheit der Arbeiter solidarisch gegen die Betriebsleitung und drohten mit Streik, weil sie unzufrieden waren mit dem 12-Stunden-Tag bei einem Durchschnittstagesverdienst von drei US-Dollar. Für diese drei US-Dollar bekam man im Jahr 1886 in einem Restaurant ein mageres Abendessen.

Die Geschäftsleitung reagierte mit Massenaussperrungen und versuchte, die nun 800 bis 1000 freien Stellen mit neuen Einwanderern zu besetzen. Infolge der Kampagnen der sozialistischen Arbeiter-Zeitung meldeten sich jedoch nur 300 neue Arbeiter, während in anderen Fällen Arbeiter vor der Fabrikpforte Schlange standen. Das wurde und wird bis heute als großer Sieg der Gewerkschaft gewertet.

Drei Wochen später hielt August Spies, der Chefredakteur und Herausgeber der Arbeiter-Zeitung, am Abend des 1. Mai 1886 auf einer Arbeiterversammlung auf dem Haymarket in Chicago eine Rede. Nach der Haymarket-Versammlung – Ursprung des Arbeiterklassenbewusstseins – folgte ein mehrtägiger Streik in Chicago und führte zunächst am 3. Mai zu einer gewalttätigen Auseinandersetzung zwischen Demonstranten und der Polizei, bei der zwei Demonstranten getötet wurden.

Bei einer Protestkundgebung am Tag darauf eskalierte die Gewalt. Nach der Stürmung der friedlichen Versammlung durch die Polizei warf ein Unbekannter eine Bombe, die einen Polizisten sofort tötete und zahlreiche Polizisten wie auch Demonstranten verletzte. Sechs weitere Polizisten starben an den Folgen des Bombenanschlags. Bei dem anschließenden Gefecht, das in die US-Geschichte als Haymarket Affair eingegangen ist, wurden mehr als 200 Arbeiter verletzt; die Zahl der Toten wird mit sieben Polizisten und schätzungsweise der dreifachen Anzahl auf Seiten der versammelten Arbeiter angegeben.

Acht Anarchisten, die die Kundgebung organisiert hatten, wurden festgenommen und der Verschwörung angeklagt. Vier von ihnen, darunter der Chefredakteur und Herausgeber der Arbeiter-Zeitung, Spies, wurden durch den Strang hingerichtet, einer beging in seiner Zelle Suizid. Die noch lebenden drei wurden sechs Jahre später begnadigt.

Auf dem Gründungskongress der Zweiten Internationalen 1889 wurde zum Gedenken an die Opfer des Haymarket Riot der 1. Mai als „Kampftag der Arbeiterbewegung“ ausgerufen. Am 1. Mai 1890 wurde zum ersten Mal dieser „Protest- und Gedenktag“ mit Massenstreiks und Massendemonstrationen in der ganzen Welt begangen. [..]

Der 1. Mai ist in der Bundesrepublik Deutschland nach den Feiertagsgesetzen der Länder ein gesetzlicher Feiertag. Die amtliche Bezeichnung in Deutschland ist durch Gesetze der einzelnen Länder geregelt. In Nordrhein-Westfalen z. B. ist der 1. Mai offiziell Feiertag als „Tag des Bekenntnisses zu Freiheit und Frieden, sozialer Gerechtigkeit, Völkerversöhnung und Menschenwürde“. [..] [Ende Auszug]

Im Originalartikel bei ' wikipedia.org ' weiterlesen ..hier


Labor Day [*]
[Auszug Wikipedia] Die Wurzeln und die Idee des Labor Day gehen auf das Jahr 1882 in den Vereinigten Staaten von Amerika zurück und haben ihren Ursprung in der Achtstundentag-Bewegung der vorangegangenen Jahrzehnte. Auf Basis dieser Bewegung entstand u. a. im Mai 1882 in der Central Labor Union, einer Loge der Knights of Labor, die Idee, ein "Monster Labor Festival" zu organisieren, an dem jeder Arbeiter die Möglichkeit haben sollte, teilnehmen zu können.

In den Geschichtsbüchern Amerikas wird die Entstehung und Urheberschaft des Labor Day immer noch recht unterschiedlich beschrieben. Fakt jedenfalls ist, dass die Central Labor Union einen Vorschlag zur Durchführung eines Demonstrations- und Feiertages für Arbeiter übernahm, ein Komitee zur Organisation und Durchführung gründete, schon im Juni, also 3 Monate vorher, 20.000 Einladungskarten verschickte und die Demonstration mit anschließendem Picknick am 5. September 1882 in New York City, von nun ab als Labor Day bekannt, durchführte. Die Zahl der an dem Demonstrationszug Beteiligten schwankt je nach Angaben zwischen mindestens 10.000 bis zu 30.000.

Bei dem anschließenden volksfestartigen Picknick im Elm Park sollen es nahezu 50.000 Menschen gewesen sein, die den Tag zu einer machtvollen Demonstration werden ließen. Die Tradition, am Tag der Arbeit politische Reden, Demonstrationen und Feiern zu verbinden, nahm hier am 5. September 1882 ihren Ursprung.

Wer auch immer erstmals auf die Idee gekommen war, einen Gedenk-, Demonstrations- und Feiertag für Arbeiter zu planen und durchzuführen - spätestens mit diesem Tag war der Labor Day in aller Munde, bekannt und verlangte nach Durchsetzung. Die Idee griff um sich und wurde bereits 1889 in ca. 400 Städten des Landes umgesetzt.

Dieser denkwürdige Tag war allerdings nicht nur das Werk von ein paar einzelnen Leuten, es war das Werk von Tausenden von Arbeitern und Gewerkschaftern auf der ganzen Welt, die durch die Achtstundentag-Bewegung und deren Demonstrationen die Basis und die Vorbereitungen zum Tag der Arbeit geschaffen haben. Die Kontinuität im Kampf um den Achtstundentag, angefangen von der programmatischen Idee und Entwicklung durch den walisischen Unternehmer und Sozialreformer Robert Owen zwischen 1830 und 1834 bis hin zum Einsatz der Arbeiterbewegung über fünf Jahrzehnte hinweg, schaffte das Bewusstsein in der Arbeiterschaft und gab die Kraft dazu, den Arbeiterfeiertag zu einem festen Bestandteil in der Gesellschaft zu machen.[..] [Auszug Ende | Quelle: Wikipedia]

Im Originalartikel bei ' wikipedia.org ' weiterlesen ..hier


29.04.2013
Wie's heute mit dem Kampftag aussieht:
Ehingen Nachrichten - Warum Hexen am Tag der Arbeit tanzen.- Experten aus der Region erklären die unterschiedlichen Maitraditionen Hexen, Maibäume, Streiche, Walpurgisnacht: Am 1. Mai fallen viele Symbole auf einen Tag.

Spätestens am Mittwoch werden die Fahrräder wieder aus dem Keller geholt, man geht mit seinen Liebsten auf eine Wandertour oder erspart sich den ganzen Schweiß und schmeißt gleich den Grill im Garten an. Denn Maiwanderung und andere Ausflüge sind mittlerweile Tradition und gehören zum Einläuten des Frühlings am ersten Mai genauso dazu, wie die Tanzveranstaltungen und die (mal mehr und mal weniger) kreativen Streiche in der Nacht auf den ersten Mai. Doch welches Ereignis bescherte uns eigentlich diesen Feiertag und woher kommen diese Bräuche? Wir haben Experten aus der Region gefragt.

Der Tag der Arbeit
Der Ursprung des Maifeiertages, den Tag der Arbeit, geht auf den Kampf um Arbeitszeitenverkürzung sowie besseren Arbeitsbedingungen zurück. „Angefangen hat das alles mit dem Generalstreik in Chicago 1865, [..] „Heute gilt der Tag also als Gedenktag an diesen Aufstand – er ist eher Symboltag“, [..]  (mehr Info ..hier)

Walpurgisnacht
Doch die Ursprünge der Maifeste gehen weit über die Zeit der Arbeiterbewegung hinaus. „Schon vor dem Tag der Arbeit ist die sogenannte Walpurgisnacht entstanden, in jener der Neubeginn und die Fruchtbarkeit sowohl der Natur im Frühling als auch der Menschen gefeiert wurde“, [..]. Der Name Walpurgisnacht stammt, nach germanischer Mythologie, von der Frühlingsgöttin Walpurgis. „Der Brauch, den Einzug des Maimonats zu feiern, geht über die vorchristliche Zeit hinaus.

Als man anfing, Pflanzen und Getreide zu züchten und sesshaft zu werden, war man natürlich auf die Fruchtbarkeit des Bodens angewiesen. Man feierte den Mai, weil nun alles in Blüte stand.“ Um 1300 wurden diese heidnischen Feste dann von der Kirche unterbunden und alle feiernden Menschen wurden damals als Hexen bezeichnet, was auch heute noch die Assoziation der tanzenden Hexen an der Walpurgisnacht hervorbringt. „Aus dieser Walpurgisnacht entstanden dann die heutigen Tanzveranstaltungen, wie der Tanz in den Mai“, [..].

Tanz in den Mai
[..] „Der Monat Mai ist der Frühlingsmonat, der Übergang von Winter zum Frühling wird mit dieser Nacht zelebriert. Man kann endlich wieder raus sitzen. Die Natur beginnt zu leben“, [..] [deshalb] die Idee zu dieser Feier.

Maibaum
[..] „Der Maibaum ist ebenfalls ein Symbol für Neubeginn und die Fruchtbarkeit der Natur. Dies wird der Liebsten vors Haus gestellt, damit die Liebe genauso erblühen soll“, [..].

Maischerze
Und die Maischerze? „Die sind auf das Mittelalter zurückzuführen. Man machte Streiche mit Leuten, mit denen man noch eine Rechnung offen hatte“, [..] [Quelle: schwaebische.de]

Im vollständigen Originaltext bei ' schwaebische.de ' weiterlesen ..hier



[1] Nachzulesen bei ' einestages.spiegel.de ' - Von Streiks und Straßenschlachen (1991) - ..hier

[*] Der amerikanische "Labor Day" ist zwar ebenfalls den Arbeitskämpfen für die Achtstundenwoche der damaligen Arbeiterbewegung(en) geschuldet, vermeidet aber gleichwohl den direkten Zusammenhang mit der Haymarket-Affäre und des 1889 ausgerufenen "Kampftages der Arbeiterbewegung" zum 1. Mai. Der Labor Day wurde vom amerikanischen Congress am 28.07.1894 zum gesetzlichen Feiertag erklärt und auf den 1. Montag im September, entsprechend eines seit 1882 bestehenden Brauchs bestimmt. Auch in Kanada und mehren englischsprachigen Ländern gibt es ähnliche Festlegungen.

In England fällt der der Labor Day wie bei uns auf den 1. Mai, ist dort aber kein gesetzlicher Feiertag. (Die dürfen am Tag der Arbeit arbeiten).   (mehr Info ..hier)


 
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