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10.01.2013 13:15
Politik - Geld regiert die Welt
Ist eine "marktkonforme Demokratie" überhaupt noch eine Demokratie? Oder beherrschen die Banken und das Finanzwesen unser politisches System? Diese Frage steht heute und morgen im Mittelpunkt unserer Sendung. [Quellen: dradio.de | einsteinforum,de]  JWD

Die Formulierung landete auf Platz 3 der Unwörter des Jahres 2011: Angela Merkels "marktkonforme Demokratie". Heißt das, dass Finanzmärkte und Banken die Demokratie bestimmen und nicht mehr der Bürger? Darüber hat der Autor Ingo Schulze in seinem Vortrag "Marktkonforme Demokratie oder demokratiekonforme Märkte“ gesprochen, im Einstein Forum Potsdam am 17. Oktober 2012. [..]

Link zum Vortrag von Ingo Schulze* bei ' dradio.de ' ..hier
Audio
Screenshot



Marktkonforme Demokratie oder demokratiekonforme Märkte?
„Es ist alles so offensichtlich: die Abschaffung der Demokratie, die zunehmende soziale und ökonomische Polarisation in Arm und Reich, der Ruin des Sozialstaates, die Privatisierung und damit Ökonomisierung aller Lebensbereiche (der Bildung, des Gesundheitswesens, des öffentlichen Verkehrssystems usw.), die Blindheit für den Rechtsextremismus, das Geschwafel der Medien, die pausenlos reden, um über die eigentlichen Probleme nicht sprechen zu müssen, die offene und verdeckte Zensur (mal als direkte Ablehnung, mal in Form von ‚Quote‘ oder ‚Format‘) und, und, und. Demokratie wäre, wenn die Politik durch Steuern, Gesetze und Kontrollen in die bestehende Wirtschaftsstruktur eingriffe und die Akteure an den Märkten, vor allem an den Finanzmärkten, in Bahnen zwänge, die mit den Interessen des Gemeinwesens vereinbar sind. Letztlich wäre es die Frage: Was wollen wir für eine Gesellschaft? Das wäre für mich Demokratie.“ (Ingo Schulze in der SZ vom 12.1.2012) [Quelle: einsteinforum.de ..hier]


*) Ingo Schulze (* 15. Dezember 1962 in Dresden) ist ein deutscher Schriftsteller. Sohn eines Physikprofessors und einer Ärztin, wuchs nach der Scheidung der Eltern bei seiner Mutter auf. Nach seinem Abitur 1981 absolvierte er den Grundwehrdienst in der NVA; bis 1988 studierte er Klassische Philologie an der Universität Jena. Anschließend war Schulze für zwei Jahre als Dramaturg am Landestheater Altenburg, das er verließ, um als Journalist zu arbeiten: 1990 gründete er die „unabhängige Zeitung“ Altenburger Wochenblatt, die bis Herbst 1991 erschien, sowie ein Offertenblatt namens Anzeiger; beide wurden im Altenburger Verlag publiziert, dessen Geschäfte Schulze bis Ende 1992 leitete. Anfang 1993 ging er im Auftrag eines Geschäftsmannes nach Russland, wo er eine Annoncenzeitung (Privet Petersburg) lancierte. Seit Mitte der 90er-Jahre lebt Schulze als freier Schriftsteller in Berlin. Seine Frau und er haben zwei Töchter. [Quell: Wikipedia ..hier]

Anmerkung: Die Audiodatei ist sehr hörenswert. Leider sind keine Redebeiträge der angekündigten, im Anschluss an den Vortrag stattgefundenen Diskussion mit den Gästen Edgar Most und Gesine Schwan enthalten. Schade. Im Vortrag von Ingo Schulze zitiert dieser einige Wörter aus dem 'Falschwörterbuch' von Ivan Nagel. Bei meiner Internet-Recherche bin ich auf ein anderes , interessantes 'Falschwörterbuch' der IGM-Reutlingen gestoßen, welches sogar als PDF-Datei verfügbar ist [..hier] und eine weitere Bestätigung darstellt, wie manipulativ, Wahrheiten vernebelnd in der Politik mit Begriffen jongliert wird.


Zum Thema:

15.04.2012
Irrweg in der Krise

SPD, Linkspartei und die „Occupy“-Bewegung werfen der Kanzlerin vor, eine „marktkonforme Demokratie“ errichten zu wollen. Sie setzen den „demokratiekonformen Markt“ dagegen. Was ist besser?  [Quelle: faz.net ..hier]




 
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