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10.12.2012 14:35
Hat die EU den Friedensnobelpreis wirklich verdient?
Die EU ist der größte Waffenexporteur der Welt. Sie verpflichtet ihre Mitglieder zur Aufrüstung und führt Militär- und Kriegseinsätze. Sie profitiert von der Ausplünderung von Rohstoffen und schottet sich gegen die Opfer ihrer Politik ab: Allein 2011 ertranken 1500 Flüchtlinge im Mittelmeer. [Quelle: sahra-wagenknecht.de]  JWD

Die EU ist ein Projekt der Reichen und Konzerne: Bankenrettungen und soziale Kürzungsorgien sorgen für Umverteilung von unten nach oben. Die EU als „Friedensprojekt“ zu ehren führt die Idee des Friedensnobelpreises ad absurdum.


Anmerkung: Wo sie recht hat, hat sie recht! Beim wiedergegebenen Text handelt es sich um einen Kommentar von Sahra Wagenknecht, der in der TAZ vom 08.12.2012 veröffentlicht wurde. Ergänzen könnte man noch, dass Deutschland alleine, weltweit zweitgrößter Waffenlieferant ist. Wie es mit den Friedensvisionen unserer freiliberal- christlichen Bundesregierung bestellt ist, kann man auch daran erkennen, wie eifrig unser Kriegsminister Soldaten an die syrische Grenze geschickt hat, noch bevor die Türkei offiziell darum angefragt hatte. Dort wird wohl ein schmutziger Angriffskrieg vorbereitet [..hier]. Business must go on.


Ergänzung 11.12.2012:
Die NachDenkSeiten weisen auf einen Artikel in der TAZ hin, der sich ebenfalls kritisch mit der Preisverleihung auseinander setzt. Sehr treffend finde ich dort auch die Anmerkung des Lesers G.K., wie unten zitiert.

Die entwertete Auszeichnung
Schon oft hat das Nobelkomitee in Oslo den Friedensnobelpreis entwertet. Man kann sicher nicht immer richtig liegen – aber in den letzten Jahren haben sich die absurden oder arg plump motivierten Preisvergaben gehäuft. Die Preise für Jimmy Carter 2002, die Internationale Atomenergieorganisation 2005, Al Gore 2007 und als Höhepunkt auch noch Barack Obama 2009 waren allesamt vor allem Statements gegen die US-Regierung von George W. Bush. [Quelle: TAZ ..hier]

Anmerkung unseres [NachDenkSeiten-] Lesers G.K.: Auch die Instrumentalisierung der Finanz- und Eurokrise durch die europäischen „Eliten“ zwecks europaweiter Durchsetzung der ideologischen Konzepte des Neoliberalismus und die damit einhergehenden massiven rechtlichen und finanziellen Einschnitte zu Lasten der europäischen Gering- und Durchschnittsvediener verbieten eigentlich die Verleihung des Friedensnobelpreises an „die EU“ (de facto jedoch an die durch diesen Preis gebauchpinselten ökonomischen und politischen Entscheidungsträger innerhalb der EU). Die Entscheidung des Nobelpreiskomitees ist v.a. vor dem Hintergrund der von Teilen der Politik und der Medien angezettelten Verunglimpfelungs- und Hasskampagnen sehr fragwürdig.

So betreibt in Deutschland nicht nur die Springerpresse chauvinistische und nationalistische Stimmungsmache gegen Griechenland sowie die übrigen europäischen Krisenstaaten und die dortigen „faulen“ und „korrupten“ Bevölkerungen. Und in Griechenland spült die dortige Krise den braunen Mob an die Oberfläche, der die Angst und die Wut zahlreicher Griechen auf die in Griechenland lebenden ausländischen Mitbürger umlenken möchte.

Darüber hinaus ist es mehr als fragwürdig, den Friedensnobelpreis an eine Staatengruppe zu verleihen, die sich aus „geopolitischen“ und ökonomischen Motiven heraus an völkerrechtswidrigen Kriegen beteiligt. Der völkerrechtswidrige Angriffskrieg der „Koalition der Willigen“ gegen den Irak, der auch von mehreren europäischen Staaten militärisch unterstützt wurde (auch die damals gegenüber G.W. Bush katzbuckelnde Oppositionspolitikerin Merkel liebäugelte mit einer aktiven militärischen Beteiligung Deutschlands an dieser „Koalition“), bildet hier nur die Spitze des Eisberges. [Quelle: nds.de ..hier]

 
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