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18.09.2012 20:15
Kunstfreiheit gilt auch für schlechte Filme
Oberwesel - Der Vorstand der Giordano-Bruno-Stiftung hat sich im Streit um den Mohammed-Film zu Wort gemeldet und ist der Auffassung, dass ein öffentliches Aufführungsverbot des Filmes gegen das Gebot der Kunstfreiheit verstieße. [Quelle: hpd.de]  JWD


Der Vorstand der Giordano-Bruno-Stiftung hat sich gegen das von Politikern geplante Verbot des umstrittenen Mohammed-Films ausgesprochen, der in der islamischen Welt zu gewaltsamen Protesten geführt hat. "Es wäre ein fatales Zeichen, würde die westliche Welt aus Rücksicht auf die verletzten Gefühle religiöser Fundamentalisten ihre eigenen Wertmaßstäbe verraten!", erklärte Vorstandssprecher Michael Schmidt-Salomon am Stiftungssitz in Oberwesel. "Die Kunstfreiheit gilt selbstverständlich auch für schlechte Filme. Jede Konzession gegenüber religiösen Fundamentalisten würde sie dazu ermutigen, kritische Auseinandersetzungen mit dem Islam künftig noch brutaler zu verhindern. Eine offene Gesellschaft sollte solchen Bestrebungen in aller Entschiedenheit entgegentreten." [..]

Mit klaren Worten wandte sich Schmidt-Salomon auch gegen Bundesinnenminister Hans-Peter Friedrich (CSU), der am Wochenende angekündigt hatte, mit "allen rechtlich zulässigen Mitteln" gegen die Aufführung des Films vorzugehen: "Wenn Minister Friedrich in seiner Begründung abschätzig von einer ganzen 'Serie von Geschmacklosigkeiten und Missachtungen von religiösen Gefühlen' spricht, in die sich der Mohammed-Film bloß einreihe, wird deutlich, dass er am liebsten nicht nur die Aufführung dieses Films verbieten würde, sondern einen Großteil der religionskritischen Auseinandersetzungen unserer Tage. Wer so einseitig wie er 'Respekt für die religiösen Gefühle von Menschen' einklagt, beweist damit vor allem eines: mangelnden Respekt für die produktive Streitkultur der Aufklärung. [..]

Wären die Demokratieverfechter früherer Zeiten angesichts der massiven religiösen Proteste, mit denen sie zu kämpfen hatten, so schmählich eingebrochen wie der Bundesinnenminister, würden in Europa womöglich noch heute die Scheiterhaufen brennen." [..]

Link zum vollständigen Artikel bei ' hpd.de '  ..hier


Anmerkung: Mit dem Hinweis, man solle sich selbst ein Bild von der Qualität des Films machen, befindet sich am Ende des Artikel bei 'hpd.de' auch ein Link zum umstrittenen Trailer mit deutschen Untertiteln. Natürlich ist es auch eine Pietätsfrage, wie mit solchen Dingen umgegangen wird. Eine Rechtfertigung für blutrünstige Glaubensfanatiker, Menschen zu ermorden kann der Film nicht sein. Dieses barbarische Verhalten hat mit Mensch sein, auf jeden Fall viel weniger zu tun, als man den Filmemachern unterstellen könnte. Falls es evangelikale Auftraggeber waren, wie im Netz schon zu lesen war, welche möglicherweise in Kenntnis der Auswirkung eines solchen Films, fanatische Gruppen provozieren wollten, dann sind diese allerdings keinen deut besser, als die fanatischen, mordenden Religioten.

Nachtrag 08.10.2012:
Der Link bei hpd.de zum Filmtrailer funktioniert nicht mehr. Das Youtube-Konto sei gekündigt worden. Die Suchergebnisse von Google ..hier

Sudan: Deutsche Botschaft abgefackelt!
Westerwelle meckert: 'Mohammed Video' war Schuld!
Youtube
Religioten am Werk (veröffentlicht 14.09.2012) 
..hier


 
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