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27.07.2012 13:45
Flassbeck über Merkels Hausfrauenpolitik: Ein völlig irrsinniges Modell, was hier gefahren wird
Der Chefvolkswirt der UNO-Konferenz für Handel und Entwicklung (UNCTAD), Heiner Flassbeck, warnt vor Spekulationen über einen Austritt Griechenlands aus der Euro-Zone. Im Südwestrundfunk (SWR) sagte Flassbeck, damit werde die „heimliche Kapitalflucht“ weiter angeheizt, die derzeit schon in ganz Südeuropa zu beobachten sei. Spaniens eigentliches Bankenproblem bestehe inzwischen darin, dass die Menschen ihr Geld abholten, weil sie unsicher seien, ob ihr Land in der Euro-Zone bleiben werde. [Quelle: swr.de]  JWD


Wer sich wie Bundeswirtschaftsminister Rösler „mit naiven Sprüchen über den Austritt von Ländern“ hervor tue, schüre eine Panik, die am Ende nicht mehr zu stoppen sei und „das Ende des Euro“ herbei führen werde, sagte Flassbeck. Falls die Währungsunion zerbreche, werde das exportabhängige Deutschland „in eine extreme Krise geraten“. Die Ratingagentur Moody´s habe mit ihrer jüngsten Warnung bereits deutlich gemacht, dass die deutsche Wirtschaft bereits in den von der Bundesregierung mit erzeugten „ Strudel nach unten“ gezogen werde.

Das Interview mit Heiner Flassbeck am 25.07.2012 führte Rudolf Geissler und ist als Audiodatei bei ' swr.de '  verfügbar ..hier  oder zur Homepage ..hier


Anmerkung: Die Ausführungen von Heiner Flassbeck sind in sofern interessant, als er noch mal, zum x-ten mal, deutlich macht, das man mit Kürzungspolitik die Ursachen der Eurokrise nicht beheben kann. Durch den permanenten Entzug von Kaufkraft bricht folgerichtig der Konsum ein. Diese maßgeblich von Deutschland betriebene, falsche Wirtschaftspolitik, schlägt mehr und mehr auf unsere exportastige, deshalb exportabhängige  Volkwirtschaft zurück.

Die eigentliche Ursache der aktuellen Bankenkrise in den südeuropäischen Ländern sei die dortige Kapitalflucht, welche durch Röslers naivem Gerede weiter angeheizt wird. Kann man wirklich davon ausgehen, Rösler sei so blöde wie er tut? Wie kann ein Bundeswirtschaftsminister einer bedeutenden Wirtschaftsnation einen solchen Schwachsinn in die Welt posaunen? Von welcher Interessengruppe wird Rösler geritten?
 
Flassbeck
stellt fest:
"Es gibt kein Modell, nachdem ein Land eine Währungsunion so einfach verlässt. Es gibt kein Modell! Und man kann es nicht einfach daher sagen, verlasst jetzt die Eurozone, steigt aus und führt die Drachme ein. [..] Und jetzt einfach zu sagen, die Griechen machen das übermorgen. Es ist auch gar kein griechisches Problem, um es nochmal zu sagen. Ganz Südeuropa wird dann sofort mit in die Spirale gezogen.

Es ist ein Problem Südeuropa gegen Deutschland und nicht ein griechisches Problem.

Man hat ja schon geglaubt, als die Griechen den so genannten Schuldenschnitt gemacht haben, jetzt ist alles gerettet. Es war nichts passiert, nichts war gerettet. Und jetzt sagt man, Griechenland muss austreten, dann sind alle Probleme gelöst. Dann ist wieder nichts gelöst. Wir müssen langsam beginnen, zu begreifen, dass diese Krise eine ganz andere Dimension hat, als sich unsere Politiker vorstellen können." [Zitat Ende]

Warum setzt Rösler gleichwohl krisenverschärfend in die Welt, für ihn würde die Vorstellung, dass Griechenland aus der Eurozone ausscheidet, an Schrecken verlieren? Ist es wirklich Naivität? Ich habe meine Zweifel daran und befürchte vielmehr, Rösler ist ein Rädchen der neoliberalen Kriegsmaschinerie gegen die europäischen Sozialstaaten. Wieder ist es im Hintergrund der Hedgefond Blackrock, der über seine Ratingagentur Moody's zur Attacke bläst.

In diesem Kontext leuchtet dann auch ein, warum sich unsere neoliberale Bundesregierung so wenig Sorgen macht, ob ihrer irrsinnigen Politik, sowie der schlechteren Zukunftsprognose von Moody's für Deutschland. Möglicherweise läuft alles genau nach Eskalationsplan. Im Schatten der Fußball-WM wurde Demokratieabbau durch Fiskalpakt und ESM durchgeboxt. Wie wird wohl die Olympiade in London genutzt werden?

 
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