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26.04.2012 11:00
Import-Defizitländer sind die Krebsgeschwüre Europas
Merkel & Co. -  Deutschland, der neoliberale Hort in Europa und Import-Defizitweltmeister, trägt die Hauptverantwortung für die Zerstörung und Verelendung der Europäischen Union. Die vom wirtschaftlichen Parasiten Deutschland rigoros durchgesetzte Kaputtsparpolitik verschärft die Situation und beschleunigt den Niedergang menschendienender Volkswirtschaften.  JWD


Spiegelkabinett,  24. 04.2012
Die unsoziale Sparpolitik und die wahren Herren der Welt
Die Sparpolitik in Europa treibt die demokratisch gewählten Regierungen, egal ob links oder rechts, ob konservativ, liberal, sozialdemokratisch oder sozialistisch, reihenweise aus dem Amt. [..]

Ein Phänomen, das sich in fast ganz Europa beobachten lässt, die rechstpopulistischen Strömungen sind überall auf dem Vormarsch. [..] Die Menschen sehen, dass etwas falsch läuft in ihren Ländern und in Europa. Sie geben der Politik die Schuld und greifen nach den einfachen „Lösungen“, Fremdenhass, Nationalismus und Rassismus.

Aber die Leute sehen auch ihre Machtlosigkeit. Sie verstehen langsam, dass die Demokratie, die ihnen jahrelang vorgegaukelt wurde, dieses „alle Macht geht vom Volke aus“ nichts mehr ist als eine hohle Phrase. Die Macht geht, wenn sie das überhaupt jemals getan hat, schon lange nicht mehr vom Volke aus. Die Macht haben auch die so souverän und selbstverliebt daherkommenden Politiker längst nicht mehr. Die wirkliche Macht haben die Herren der Finanzwelt. [Quelle: Spiegelkabinett]

zum vollständigen Artikel bei 'spiegelkabinett-blog.blogspot.de'  ..hier

Anmerkung von Wolfgang Lieb zum Artikel  bei nds.de: Die Regierungen stürzten, egal ob sie sozialdemokratisch, konservativ, liberal oder rechtspopulistisch waren. Sie stürzten alle, weil sie das europäische Spardiktat umsetzten. Eigentlich sind die Regierungswechsel Volksabstimmungen gegen den vor allem von Merkel diktierten europäischen Austeritätskurs. Das Schlimme ist, auch jede neue Regierung wird – zumal wenn der Fiskalpakt in Kraft treten sollte – diesem Diktat unterliegen. Dieses Bäumchen-Wechsle-Dich Spiel, ohne dass sich etwas ändert, ist eine Bedrohung der Demokratien in Europa und der Humus auf dem die Populisten mit ihren einfachen Lösungen gedeihen, mit der Hetze gegen Minderheiten in der Gesellschaft (vor allem den Migranten) und mit chauvinistischen Parolen nach außen gegen die europäischen Nachbarn (vor allem gegen die Deutschen). Wir bewegen uns munter auf eine europäische Stimmungslage wie in der Zeit vor 1914, also vor dem Ausbruch des Ersten Weltkrieges hin. Und das alles, weil sich die herrschende europäische Politik weigert, die Ursachen der Krise zu bekämpfen und einen alternativen wirtschaftspolitischen Kurs einzuschlagen.  [Quelle: nds.de]


german-foreign-policy, 23.04.2012
Verelendung made in Germany
Das deutsche Spardiktat führt in den verschuldeten Ländern der südlichen Eurozone zu neuen ökonomischen und sozialen Verwerfungen. Spanien, das noch Ende März Kürzungen in Höhe von 27 Milliarden Euro vornahm, muss sein Sparprogramm auf 37 Milliarden Euro ausweiten. Immer mehr Kreditnehmer können ihre Schulden nicht pünktlich begleichen; bei einem Zahlungsrückstandsvolumen von 143,8 Milliarden Euro können die Banken des Landes sich faktisch nur noch über die Europäische Zentralbank refinanzieren.

Auch Italien rutscht in die Abwärtsspirale aus Kürzungen, steigender Arbeitslosigkeit, sinkender Kaufkraft und wachsenden Sozialausgaben und muss, wie schon vor Jahren Griechenland, seine Sparziele bereits korrigieren. Griechenland ist von der Entwicklung voll erfasst; letztes Jahr gingen 68.000 Betriebe bankrott - das Auftragsvolumen war dramatisch eingebrochen. [..] deutschen Unternehmen (bieten sich) gute Chancen, beim Ausverkauf der verbliebenen Staatsbetriebe die Filetstücke zu erwerben - zu billigsten Preisen. [Quelle: german-foreign-policy]

zum vollständigen Artikel bei 'german-foreign-policy'  ..hier


Süddeutsche Zeitung, 24.04.2012
Kölner Ford-Werke beantragen Kurzarbeit
Bis Oktober sollen die Bänder bei Ford in Köln an mehreren Tagen stillstehen – 4000 der insgesamt 17.000 Beschäftigten sind betroffen. Als Grund für die Sparmaßnahmen nennt das Unternehmen die schlechten Verkäufe in Südeuropa. Den Betroffenen verspricht der Autobauer Unterstützung.

[..] Als Grund für den Schritt nannte der Sprecher den schwächelnden Automarkt in Europa. Während der Ford-Absatz im ersten Quartal in Deutschland stabil blieb, ging er in Europa im Vergleich zum Vorjahreszeitraum um mehr als sieben Prozent zurück. Vor allem in Südeuropa brach der Verkauf ein. Dort werden wegen der harten Sparprogramme der Regierungen kaum noch Neuwagen gekauft.

Von der Krise sind bis auf Marktführer VW alle Massenhersteller betroffen. Die GM-Tochter Opel verhandelt derzeit mit der Belegschaft über weitere Einsparungen, um das Europageschäft profitabel zu machen. Dabei war zuletzt auch im Gespräch, das Opel-Werk in Bochum zu schließen. [Quelle: SZ]

zum vollständigen Artikel bei 'www.sueddeutsche.de' ..hier

Anmerkung von Wolfgang Lieb zum Artikel  auf nds.de: Autos kaufen eben keine Autos. Und wenn in Südeuropa aufgrund des Spardiktats der Troika Stellen abgebaut, Löhne gesenkt werden und eine wirtschaftliche Rezession eintritt, dann ist es mit den Exporterfolgen der deutschen Wirtschaft eben schnell vorbei. Die Kurzarbeit bei Ford ist ein erstes Alarmsignal für die mit dem eindimensionalen Sparkurs eingeleitete Spirale nach unten, nicht nur für die importierenden Länder sondern nachfolgend vor allem auch für die deutsche Exportwirtschaft. [Quelle: nds.de]


Hinweis: Für Leute, die sich weniger mit Wirtschaftspolitik beschäftigen, möchte ich kurz in Erinnerung rufen, warum Deutschland zum Hauptübeltäter in der Währungsunion geworden ist. Wobei mit Deutschland vordergründig die deutsche Wirtschaft gemeint ist, denn die Mehrheit des Volks partizipiert vom Wirtschaftserfolg nicht. Das ganze Dilemma beruht zunächst auf der Tatsache, dass die Währungsunion einen eklatanten Geburtsfehler hat. Die teilnehmenden Volkswirtschaften haben nicht mehr die Möglichkeit durch Auf- und Abwerten eigener, nationaler Währungen, die in der Gemeinschaft aufkommenden Leistungsungleichgewichte auszubalancieren.

Wie Heiner Flassbeck und Andere immer wieder darlegen, ist es darum innerhalb der Währungsunion unverzichtbar, dass die Mitglieder ein gemeinsames Inflationsziel festlegen. Um Ungleichgewichte zu vermeiden, darf diese Zielvorgabe weder über- noch unterschritten werden. Mit dem Steuerungsinstrument Inflationsvorgabe für einzelne Mitglieder, kann durch volkswirtschaftliche Differenzierung auch vorhandenen Ungleichgewichten entgegen gewirkt werden. Die weggefallene Regulierungsmöglichkeit mittels Währungsanpassung könnte so kompensiert werden.

Deutschland hat sich dauerhaft nicht an diese Vorgaben gehalten und sich hauptsächlich durch Lohndumping Wettbewerbsvorteile (Exportvorteile) auf Kosten der Partnerländer verschafft. Das vorgegebene Inflationsziel wurde dadurch permanent unterschritten. Es entstanden hohe Exportüberschüsse bzw. Importdefizite, wodurch die Partnerländer im gleichen Maße entsprechende Exportdefizite bzw. Import- Überschüsse generierten.

Mit anderen Worten: wir haben den Partnerländern unsere Ware aufs Auge gedrückt, ohne selbst im entsprechenden Verhältnis bei den Partnern einzukaufen. Das dadurch Ungleichgewichte entstehen müssen liegt auf der Hand. So kann dauerhaft keine Partnerschaft funktionieren. Konflikt und Zerstörung ist vorprogrammiert.

Die deutsche Wirtschaft, vertreten durch ihre Lakaien, den so genannten Volksvertretern, ist nicht bereit die eigene Übervorteilung anzuerkennen, bzw. glaubt privilegiert zu sein, die in Abhängigkeit geratenen Partnerländer weiterhin aussaugen zu dürfen. Mit der von Deutschland aufgezwungen Schuldenbremse werden die schwachen Länder noch mehr in die Abhängigkeit getrieben. Da die eigentliche Ursache der wirtschaftlichen Misere nicht angepackt wird, kann es auch keine dauerhafte Linderung geben.

Eine ausufernde Finanz-Spekulationswirtschaft trägt zusätzlich dazu bei, dass das Wirtschaftssystem aufgehört hat den Menschen zu dienen und Wohlstand für alle zu erzeugen. Wo nur Profit die oberste Maxime ist, kann der Mensch nur eine untergeordnete Rolle Spielen. Das scheint die traurige Realität im aktuellen Wirtschaftsgeschehen zu sein.  JWD

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