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22.02.2012 02:10
Gauckler an der Macht: Heilige Einfalt in der Politik
kmdd/hpd -  Dass die Wahl des neuen Bundespräsidenten letztlich zu einem Kopf-an-Kopf-Rennen zwischen Alt-Bischof Huber und Pastor Gauck wurde, enthüllt wie kaum ein anderer Sachverhalt die Nöte der deutschen Politik: In einer Zeit, in der rhetorische Phrasendrescherei an die Stelle politischen Sachverstands getreten ist, wendet man sich hilfesuchend an die wahren Meister dieser Kunst: Theologen.. [Quelle: hpd.de]  JWD


Eine scharfe Analyse von Michael Schmitt Salomon zum aktuellen politischen Geschehen in unserem Land. Mit der zunehmenden Aushöhlung der Demokratie durch unsere elitäre politische Klasse wird gleichzeitig der fortschrittliche säkulare Staat nach und nach religiös fundamentalistisch Richtung Gottesstaat umgestaltet. Dies macht in sofern Sinn, als eine Politik der gesellschaftlichen Spaltung mittels neoliberaler Dogmen keine aufgeklärten, kritische Untertanen gebrauchen kann. Selig sind die bekloppten. Frei nach Goethe: Religion ist für die Dummen ("Wer Wissenschaft und Kunst besitzt, hat auch Religion; wer jene beiden nicht besitzt, der habe Religion").

[Auszug]: Die Wahl Gaucks zeigt (trotz der derzeit noch hohen Zustimmungsquoten für den Pastor), wie weit sich die politische Klasse mittlerweile von der Bevölkerung entfernt hat. Denn während in der Gesellschaft religiöse Argumente immer mehr an Bedeutung verlieren, rüstet die Politik in dieser Hinsicht immer weiter auf. Viele Spitzenpolitiker präsentieren sich mit großem Eifer als Spitzengläubige, weshalb sie nicht nur in der Politik, sondern auch in den Kirchen wichtige Posten besetzen (etwa im Zentralkomitee der deutschen Katholiken oder im Rat der evangelischen Kirche in Deutschland). Und natürlich geben sie sich allergrößte Mühe, in ihren Reden die sogenannten christlichen Werte zu beschwören. Allerdings darf man stark anzweifeln, ob die Damen und Herren der Politik auch nur den leisesten Hauch einer Ahnung haben, worüber sie da eigentlich sprechen.[..]

Bundes(kirchen)präsident Gauck, einer der prominenten Unterstützer von “Pro Reli” in Berlin, wird an diesen Zuständen mit Sicherheit nichts ändern wollen – ebenso wenig wie er die Absurditäten des internationalen Finanzsystems in gebotener Deutlichkeit kritisieren wird. Seine vornehmste Aufgabe wird darin bestehen, wohlklingende Predigten über die „Liebe zu Deutschland“ und die „Liebe zur Freiheit“ zu halten. Insofern ist Joachim Gauck tatsächlich ein hervorragender Repräsentant der politischen Klasse in Deutschland.[..] [Ende Auszug]

Link zum vollständigen Artikel bei hpd.de ..hier

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