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07.12.2011 14:15
Michael Hudson –
Der Krieg der Banken gegen das Volk

FAZ - Im Feuilleton und nicht im Wirtschaftsteil der FAZ wurden in jüngster Zeit mehrere gute Artikel zur Eurokrise veröffentlicht. Der Aufsatz vom 03.12.2011 von Michael Hudson ist eine sehr gute Beschreibung der Situation. Hudson ist Professor an der Universität von Missouri in Kansas City. Jens Berger (nds) kommentiert: "Abermals Chapeau für die FAS/FAZ. Der Artikel von Hudson ist ganz hervorragend und reiht sich nahtlos in eine Reihe wunderbarer Artikel im FAZ-Feuilleton ein, ... Es scheint fast so, als müsste FAZ-Feuilleton-Chef Frank Schirrmacher die Ehre der Branche im Alleingang retten."   JWD


Es gibt einen Weg, wie der Euro gerettet werden kann: Man muss nur der Europäischen Zentralbank erlauben, das zu tun, wofür Notenbanken gegründet worden sind: Geld drucken. [...]

Die Bezeichnung „Technokraten“ für die Administratoren einer derart undemokratischen Politik ist ein zynischer Euphemismus für Finanzlobbyisten oder Finanzbürokraten, die im Namen ihrer Auftraggeber als nützliche Idioten fungieren. Ihre Ideologie sieht den gleichen Sparkurs vor, der verschuldeten Staaten in der Dritten Welt zwischen den 1960ern und 1980ern vom Internationalen Währungsfonds aufgezwungen wurde. Diese Bürokraten sprachen von Stabilisierung der Zahlungsbilanz, öffneten zugleich den Markt und verkauften Exportbetriebe und Infrastruktur an ausländische Gläubiger. Die Folge war, dass die betroffenen Länder sich bei ausländischen Banken und ihren einheimischen Oligarchen noch weiter verschuldeten. [...]

Die Banken wollen, dass der wirtschaftliche Mehrwert in Form von Zinsen ausgezahlt und nicht für die Anhebung des Lebensstandards verwendet wird, nicht für Staatsausgaben oder auch nur für Investitionen. Forschung und Entwicklung – das dauert viel zu lange. Die Finanzwelt denkt in kurzen Zeiträumen. Diese Sichtweise ist kontraproduktiv, wird aber als der Weisheit letzter Schluss ausgegeben. Die Alternative (staatliche Eingriffe in den „freien Markt“ durch Regulierung und progressive Steuern) führe nur in die Knechtschaft. [Quelle: FAZ / nds]

Zum Artikel bei nds.de  ..hier   oder

Link zum Artikel bei der FAZ  ..hier


Anmerkung zum Titel: "Der Krieg der Banken gegen das Volk": Es wäre meines Erachtens ein großer Fortschritt, wenn man benennen würde, welche anonymen Gruppen sich hinter der 'Den Banken' verbergen. Der kleinere Teil der Bankaktivitäten sind wohl die Eigengeschäfte. Es dürfte sich überwiegend um Arbeit im Kundenauftrag handeln. Da müsste viel mehr Transparenz sein. Ähnlich wie bei Rechtsanwälten sollte ausgeschlossen werden, dass die gleichen Banken einerseits im Auftrag der Gewinner und gleichzeitig für die Verlierer agieren. Interessenkonflikte müssen zwangsläufig vorhanden sein. Auf welche Seite sich die Bank schlägt liegt auf der Hand. Immer dorthin, wo die größten Profite zu realisieren sind. Dort wo der Teufel hingeschissen hat, wird der Haufen immer größer.


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