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27.11.2011 18:55
Wirtschaftskrise? Wieso Krise?
Die Gewinne sprudeln wie noch nie!

Ein Wirtschaftsstudie nach der andern belegt die zunehmend schnellere Kapitalkonzentration in Folge explodierender Profite der Superreichen. Die Privatvermögen aus diesen Profiten steigen ins Uferlose, während bei sinkenden Reallöhnen die Armut im überwiegenden Teil der Bevölkerung ständig zunimmt. Die Staaten werden mangels Steuereinnahmen immer schwächer und müssen sich bei vorgenannten Profiteuren immer höher verschulden. Im gleichen Verhältnis wächst die politische Macht der Profiteure. Sie dominieren über die Politik und benutzen diese, um die Gewinne noch mehr zu steigern. Fast 1/3 des gesamten Volkseinkommens fließt bei uns in die Hände von 0,01 Prozent der Bevölkerung (das sind ganze 7500 Menschen*).  JWD


In der über alles entscheidenden Wirtschaftspolitik geht es nicht wirklich um Demokratie, Menschenrechte, Menschenwürde, Gerechtigkeit, Gleichheit, Solidarität. Nein! Es geht ganz banal einfach nur um Profit und Macht. Die Politik wird vom Kapital gesteuert. Politiker sind Vollzugsgehilfen, die das Volk entsprechend zu manipulieren haben. Die öffentliche Meinung wird fast nach belieben gemacht, Bertelsmann und Springer beherrschen bei uns europaweit die mediale Landschaft (80%).

Vor diesem Hintergrund leuchtet ein, warum eine Merkel, ein Schäuble oder ein Brüderle, ein Sarkozy, eine EZB, ein IWF oder auch ein Obama nicht an einer echten Lösung der Krise im Sinne der kleinen Leute interessiert sein können. Neoliberale Wirtschaftspolitik (..hier) ist ein Diktat, dem sich alle unterzuordnen haben und das einzig den Zweck hat, die Besitzlosen klein zu halten und die Profite zu steigern, sowie die Diktatur der Finanzmärkte unumkehrbar zu verfestigen. Hinter den anonymisierten Finanzmärkten verbergen sich genau die, bzw. ist die Spielwiese der o.g. Profiteure, die bereits heute die Politik weitgehend in ihren Fängen haben. Politiker werden fast nach belieben gekauft, oder verunglimpft wenn sie aus der Reihe tanzen wollen. Die Beherrschung der öffentlichen Meinung ist eines der wichtigsten Instrumente neoliberaler Elitepolitik.

Nur wer die Augen zu macht, kann nicht sehen, dass sich unser pseudodemokratisches Gesellschaftssystem schon sehr bedenklich in Richtung Neofeudalismus verändert hat. Ohne funktionierende Demokratie aber ist diese Tendenz nicht zu stoppen. Demokratie ohne Meinungsfreiheit und unabhängigen Journalismus ist keine Demokratie und verkommt zum reinen Machtinstrument der Herrschenden.

Solange die Profiteure der Krise gleichzeitig die Macher der Politik sind, wird es keine wirkliche Lösung im Sinne der Menschlichkeit geben! Im Sinne der Macher handelt es sich gar nicht um eine Krise, nein ganz im Gegenteil, es handelt sich um einen erwünschten Zustand, der bewusst herbeigeführt wurde und wird um eine neue elitäre Gesellschaftsordnung durchzusetzen. Finanzkapitalismus in der heutigen Form ist Dekadenz pur!

Walter Eucken(1891-1950): Es sind also nicht die so genannten Missbräuche wirtschaftlicher Macht  zu bekämpfen, sondern die wirtschaftliche Macht selbst.

*) Freiheit statt Kapitalismus S.130

 
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