|
<< zurück
| Home |
JWD-Nachrichten | Teilen
|
06.04.2011
17:15
Fast 40% mehr Kirchenaustritte aus katholischer Kirche
lt. Rheinzeitung ..hier
zu ersten mal könnten mehr Katholiken als Protestanten aus
der Kirche ausgetreten sein. Die Bistümer meldeten 180 000
Austritte, während die evangelische Kirche von knapp 150 000
eigenen Austritten ausgeht. Die höhere Quote wird bei den
Katholischen auf Auswirkungen der Missbrauchsaffäre
zurückgeführt. JWD
Aus meiner Sicht ist dieser vordergründige Zusammenhang
nicht wirklich die Ursache. Auch wirtschaftliche Gründe, die
oft angeführt werden, sind meines Erachtens zwar Auslöser um
einen lange geplanten Austritt aus der Kirche zu vollziehen,
aber eben nicht das Motiv zur Handlung. Je aufgeklärter ein
Gesellschaft wird, je kleiner werden Nischen, die von
religiösen Inhalten besetzt werden. Humanistische Ethik ist
eben nicht aus der kirchlichen Moral entstanden oder
abgeleitet sondern hat sich trotz Religionen, oft gegen den
Widerstand der Kirchen manifestiert. Eine der wichtigsten
Errungenschaften unserer westlichen Zivilisation ist die
Säkularisierung, die Trennung von Kirche und Staat.
Menschliche Vernunft an Stelle von Glaubensdogmen ist es,
was moderne Gesellschaften von Anderen unterscheidet.
Amerikanische Studien haben sogar ergeben, dass in den
dortigen Bundesstaaten mit der höchsten Religiosität,
gleichzeitig die höchsten Kriminalitätsraten zu finden sind.
Im Vergleich von Deutschland mit den USA wird ebenfalls
offensichtlich, dass die deutlich höhere Religiosität in den
vereinigten Staaten gerade nicht höhere ethische Standards
mit sich bringt. Der Anteil an Morden, Vergewaltigungen,
Kindesmisshandlungen und Kapitalverbrechen liegt dort um ein
Vielfaches höher als bei uns.
So gesehen sind zunehmende oder stetige Kirchenaustritte
der Fortentwicklung unserer humanistisch aufgeklärten
Gesellschaft geschuldet und
keineswegs Zeichen sittlichen Verfalls oder was auch immer Moralisten
in diesen Prozess hinein interpretieren wollen.
|
|